Jahrgang 2011
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„Der neue Dirigent muss in die Eufonia-Familie passen”

(tg) Auf seiner Jahreshauptversammlung hat der beliebte Brühler Männerchor Eufonia kürzlich wichtige Entscheidungen für seine Zukunft getroffen. Die erfreulichste Nachricht ist: der Chor macht weiter. Damit erfüllen die Sänger gerne den Wunsch ihrer langjährigen Chorleiterin Christina „Kiki“ Kröhne, die im April nach schwerer Krankheit verstorben war. Der Brühler Bilderbogen sprach mit dem neuen Eufonia-Vorsitzenden Micka Berboth, dem Geschäftsführer Klaus Kröhne und dem Beisitzer Andre Bach über die weiteren Pläne von Eufonia.


BBB: Nach dem Tod der langjährigen Eufonia-Chorleiterin Christina Kröhne vor vier Monaten haben Sie viele Brühler gefragt, wie es mit dem Chor nun weitergeht. Wir reichen die Frage weiter.

Klaus Kröhne: Eufonia macht weiter. Wir haben von Kiki noch vom Krankenbett aus den Auftrag bekommen: „Ihr singt weiter – und zwar schön!“ Ihr Wunsch ist auch ganz im Sinne von Eufonia. Sie hatte fast 30 Jahre lang die musikalische Leitung und auch den Vorsitz des Vereins inne gehabt. Auf der letzten Jahreshauptversammlung haben wir jetzt die beiden Ämter aufgeteilt. Micka Berboth ist der neue 1. Vorsitzende, ich wurde zum Geschäftsführer ernannt, der sich um die organisatorischen Dinge kümmert.

 

BBB: Wer wird die Chorleitung übernehmen?

Micka Berboth: Das wissen wir noch nicht. Aber nach der Sommerpause veranstalten wir im September ein offenes Dirigentencasting. Wir haben immer unter der Leitung einer Frau gesungen, das hat unseren Stil geprägt. Wir können uns aber auch vorstellen, künftig unter einem Mann zu singen. Es haben sich schon die ersten Kandidaten gemeldet. Sie werden alle unter völlig gleichen Bedingungen starten. Der Kandidat oder die Kandidatin bekommt vorher von uns eine CD mit Stücken, von denen er oder sie sich eins aussucht, das wir dann zusammen singen. Außerdem soll der Bewerber ein uns unbekanntes Stück mitbringen und mit uns einstudieren. Und schließlich soll er ein Warming-Up und ein Einsingen mit uns machen. Nachdem sich alle Bewerber vorgestellt haben, entscheidet dann der ganze Chor. Denn der Dirigent muss in die Eufonia-Familie passen.

BBB: Worauf müssen sich die Bewerber bei Eufonia einstellen? Was ist das Besondere am Chor?

Berboth: Zu uns passt sicherlich nicht jeder Dirigent. Es gibt bestimmt Dirigenten, die mit unserer Arbeitsweise nicht zurecht kommen. Denn der Chor erledigt die meiste Arbeit selbst und im Team. Die Gruppe entscheidet über Inhalte und entwickelt dann ein Programm, das wir mit dem Dirigenten gemeinsam auf die Bühne stellen. Unser Chormitglied Bernhard Fritz arrangiert die meisten Stücke. Der neue Dirigent wird vorwiegend musikalisch und künstlerisch für die Umsetzung unserer Ideen zuständig sein. Natürlich freuen wir uns auch auf seine oder ihre Vorschläge und in der Phase der Programmfindung ist er hoffentlich auch dabei. Aber viele Ideen lassen sich auch nicht umsetzen. Selbst Kiki hatte Wunschlieder, die sich einfach lange nicht in einem Programm unterbringen ließen. Bei einem Vorschlag von Kiki hat es acht Jahre gedauert, bis wir es gesungen haben. Auf den Dirigenten kommen also insgesamt andere Anforderungen zu als bei vielen anderen Chören. Das hängt auch damit zusammen, dass wir nicht nur ein Konzert im Jahr geben, sondern eine ganze Konzertreihe veranstalten und ein Programm 10- bis 15-mal in Brühl und auswärts singen.

BBB: Was hat Eufonia zu bieten?

Andre Bach: Wir bieten einen tollen Chor, der fernab der normalen Männerchor-Literatur unkonventionelle Wege geht und sich auch dem Kabarett und der Kleinkunst verpflichtet fühlt. Wir freuen uns, dass uns Joachim Jezewski als Begleiter am Klavier erhalten bleibt. Eufonia ist wie ein Überraschungsei und steht für Spiel, Spaß und Süßes – in Anlehnung an unser Chormotto „Eufonia , die zarteste Versuchung, seit es Männerchöre gibt“. Uns ist natürlich bewusst, dass wir im Gegensatz zu früher voraussichtlich keinen ehrenamtlich tätigen Dirigenten bekommen werden. Wir werden Geld in die Hand nehmen müssen. Wir sind aber auch offen für Neues. Der Chor darf sich auch verändern, es gibt keine Tabus.

BBB: Für wann ist die Premiere des neuen Programms geplant? Und was hat sich Eufonia noch vorgenommen?

Kröhne: Dieses Jahr wird es noch kein neues Programm geben, denn wir wollen uns erst gemeinsam mit der neuen musikalischen Leitung „eingrooven“. Voraussichtlich im Frühjahr 2012 präsentieren wir dann wieder ein neues Programm. Langfristig wollen wir wieder eine große Chorfahrt unternehmen, wahrscheinlich nach Afrika.



 

Der MGV Eufonia

1984 wurde der etwas andere Männerchor in Brühl gegründet und seit seinem Bestehen bis zu ihrem Tod im April dieses Jahres von der Chorleiterin Christina Kröhne dirigiert. Dem vielfach ausgezeichneten Chor gehören rund 20 Sänger an sowie der Pianist Joachim Jezewski. Im Laufe seiner langen Geschichte feierte Eufonia auch große Erfolge bei Chorfahrten nach China, Namibia und Kanada, trat mehrfach im Fernsehen auf und bereichert jedes Jahr mit einem neuen Programm das Brühler Kulturleben.



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