Jahrgang 2012
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Liebe Leser,
die lustige Floskel und oft als Frage formuliert „Ist das Kunst oder kann das weg?“ ist momentan in aller Munde. In Brühl hat man den Luxus, sich im November wohl mindestens zwei Mal diese Frage stellen zu können. Witzig dabei ist, dass diese Frage auch gleich eine zweite Frage impliziert: „Warum?“ Und schon kann man mit einer munteren Diskussion über Kunst und Künstler anfangen. Welchen Wert hat Kunst überhaupt, und welchen Preis sind wir bereit, dafür zu zahlen? Ist es das Kunstwerk als dekorativer, materieller Gegenstand oder inspirieren Kunstwerke nachhaltig unseren Geist?

Die Aktionskunst „Nachtisch zuerst“ von Gabriele Vorbrodt und Fredrik Erichsen fand am letzten Wochenende statt. Auf die Fassade des leerstehenden, städtischen Gebäudes auf dem Belvedere-Parkplatz wurde ein riesiger Pudding inklusive Löffel, Himbeere und dem tiefgründigen Slogan „Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst“ gemalt. Während des Malprozesses blieben Passanten stehen, interessierten sich auf einmal für das geschichtsträchtige Haus, dessen Abriss, laut Stadtverwaltung, schon längst geplant ist. Aus dem Nichts entstand ein Dialog mit den Künstlern, selbsterlebte Geschichten wurden erzählt und auf einmal bekam Kunst eine wunderbar-unkontrollierbare Eigendynamik, die in der Form auch von den Künstlern nicht vorhersehbar war. Ist der gemalter Pudding nun Kunst? Ist es Kunst, dass wir uns Gedanken über ein Haus machen, das bald mitsamt Pudding abgerissen wird? Kann ein Puddinggemälde auf einer Hauswand wertsteigernd wirken?

Mehr als hundert Besucher haben die Abschlussverantstaltung mit einer skurrilen Theateraufführung der Absolventen/innen der Schule des Theaters im „Theater der Keller“ aus Köln miterlebt, in der sich alles um das Thema „Essen“ drehte (Unser Titelbild). Mehr Infos auf: www.nachtisch-zuerst.de

Einen weiteren Kulturhöhepunkt setzt die Galerie Brühl von Nicole Ritter, die Fotografien des Fotokünstler JRM zeigen wird. Die Ausstellung „The world in my eyes“ wird auch viele Fragen aufwerfen und die Gemüter der Besucher in einer kompletten Bandbreite bewegen (siehe Seite 10). Und die Brühler wären nicht Brühler, wenn sie nicht zusätzlich einen Voradvent-Event erfinden könnten (siehe Seite 13). Und wieder wird die Kunst im Mittelpunkt stehen. In Brühl bleibt es sehr spannend. Gott sei Dank!

Ihr Team vom Brühler Bilderbogen
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