Jahrgang 2016
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Brühler Bilderbogen Oktober 2016

Liebe Leser,

der Herbst ist nun da, und bei vielen Brühler Bürgern hat sich heftige Politikverdrossenheit eingestellt. Nicht wegen des Wetters natürlich, sondern auch wegen den Ereignissen der letzten Brühler Stadtratssitzung. Das zeigt sich ebenfalls in unserer aktuellen Umfrage. Und immer noch geht es um das Brühler Top-Thema, ob nun Rathausvariante 3 gebaut werden soll und somit der Ratsbürgerentscheid mit seinen 7.083 Nein-Wählern seitens der Mehrheitsfraktionen von CDU und Grünen bei einer neuen Entscheidungsfindung im Rat ignoriert wird. 

Eine Ära der Brühler Jugendkultur geht zu Ende:
Das ehemalige und weit über die Brühler Stadtgrenten bekannte Jugendzentrum in der Liblarer Straße muss dem Neubau-Ensemble "Uhltor" (das Uhltor stand übrigens an ganz anderer Stelle) weichen. Dort fanden in den 1980ern und 1990ern legendäre Konzerte von regionalen Bands statt.

Obwohl Bürgermeister Dieter Freytag in seiner Eröffnungsrede dem Rat mit Nachdruck empfahl, die hohe Anzahl der Nein-Wähler zu berücksichtigen und er auch erste Lösungsansätze für wirtschaftliche Alternativen jenseits von Variante 3 präsentierte, schalteten der CDU-Fraktionsvorsitzende Hans-Theo Klug sowie auch Grüne-Fraktionsvorsitzende Johanna Mäsgen auf stur. Sie klammerten sich in ihren Reden weiterhin trotzig und energisch an die größte Neubauvariante 3, die die Stadt Brühl in Zukunft sehr viel Geld kosten wird. Hans-Theo Klug sieht aber Variante 3 quasi als wirtschaftlich „alternativlos“ an und lehnte somit auch jede Empfehlung des Bürgermeisters brüsk ab. Nur durch ein Missgeschick in der Stadtverwaltung – ein Bürger kam als Zuschauer zur Sitzung zu spät, stand vor verschlossener Rathaustür und beschwerte sich am nächsten Tag – waren alle Beschlüsse des Abends laut Gemeindeordnung ungültig und müssen nun in der nächsten Ratssitzung am 31. Oktober wiederholt werden.

„Die da oben machen doch eh, was sie wollen”, sagen viele Menschen resignierend. Ist etwas dran an dem Spruch? Interessiert die Politiker überhaupt noch die Meinung ihrer Wähler? Oder sehen sie in ihnen nur noch das Stimmvolk, das alle paar Jahre gefälligst sein Kreuzchen an der vermeintlich richtigen Stelle setzen und ansonsten den Mund halten soll? Nachdem der Rat der Stadt Brühl das eindeutige Ergebnis des Ratsbürgerentscheids mehrheitlich einfach ignorierte, ist die Frage aktuell wie selten.




Micka Berboth:

Ja. Die Politiker sollten öfter mal die Rathaustür zumachen, damit ihre Beschlüsse ungültig sind. Es ist das Allerletzte, wie im Moment der Bürgerwille massiv ignoriert und umgedeutet wird. Ich überlege mir, ob ich überhaupt noch bei Kommunalwahlen wählen gehe.

Vier Bands rocken die Gaststätte Kuhl
Wie auch in den vergangenen Jahren lädt die bekannte Brühler Band Crafted als Veranstalter und Bühnenact jetzt zur 9. Brühler Rocknacht am 15. Oktober ein.

Die Musik von Crafted ist geradlinig, rockig, nicht auf Hochglanz poliert und wird mit viel Herzblut gespielt. Crafted mit Kosta Karanatsios (Schlagzeug), Thomas Karanatsios (Rhythmus Gitarre), Kai Vrancken (Leadgitarre) und Heinz Klein (Bass) treten erstmalig mit ihrem neuen Frontmann und Sänger Salva Torres auf die Bühne der Gaststätte Kuhl, Badorfer Straße 124 in Brühl-Badorf. Salva Torres interpretiert alte Crafted-Songs in einer neuen, authentischen Art voller Kraft und Emotion.

Die DONIE BAND präsentiert  ihr Jahreskonzert am 5. November um 19.30 Uhr im Dorothea Tanning Saal des Max-Ernst-Museums. Zuvor war die Band nach Jünkerath/Eifel für ein wiederum gelungenes Probenwochenende aufgebrochen, um das aktuelle Programm für das Konzert im 29. Jahr seit Bestehen der Big Band einzustudieren.

Der Brühler ZOOM Kino präsentiert im Oktober die gewachsenen Vielfalt des deutschen Films. Seit der letzten „Deutschen Woche“ im März dieses Jahres kam eine wahre Flut an neuen Filmen in die Kinos, die nach Auffassung der ZOOM Macher viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen haben. Hier soll eine weitere Woche des Deutschen Films Abhilfe schaffen und den Zuschauern das breite Spektrum zeigen. Eine Ausnahme bildet der Erfolgsfilm „Das Tagebuch der Anne Frank“, der bisher noch keinen Platz im Programm gefunden hatte. Los geht es am Donnerstag, 27. Oktober um 18 und 20 Uhr mit  „Wild” (Deutschland 2015, Regie: Nicolette Krebitz). Am Freitag, 28. Oktober lautet der Titel um 18 und 20:15 Uhr „Herbert” (D 2015, Regie: Thomas Stuber). Der Samstag, 29. Oktober ist um 18 und 20:15 Uhr überschrieben mit „Junges Licht” (D 2016, Regie: Adolf Winkelmann). Am Sonntag, 30. Oktober gibt es um 18 und 20 Uhr „Happy Hour” (D/Irland 2015 Regie: Franz Müller). Am Mon-tag, 31. Oktober steht ab 18 und 20:15 Uhr auf dem Programm „Schrotten!” (D 2015, Regie: Max Zähle). Am Dienstag, 1. November bildet um 11, 18 und  20:15 Uhr den Abschluss „Das Tagebuch der Anne Frank” (D 2015, Regie: Hans Steinbichler.

In den letzten turbulenten Wochen in der Brühler Kommunalpolitik war es Michael Weitz, der sich wohltuend von seiner aufgeregten politischen Umgebung unterschied. Statt im Rahmen der Diskussion um den Rathaus-Neubau den Bürgermeister anzugreifen, wie es die Fraktionsführer von CDU und Grünen im Brühler Stadtrat taten, bemühte sich der 38-Jährige SPD-Politiker stets um eine im ruhigen Ton geführte, sachliche Auseinandersetzung. Damit eckte er zunächst auch in der eigenen Fraktion an, doch bewirkte er inzwischen einen Prozess des Umdenkens. Michael Weitz hat sich mit einer bemerkenswerten persönlichen Erklärung im Rat über die Parteigrenzen hinaus großen Respekt verschafft. Der Brühler Bilderbogen hat mit ihm gesprochen.

Michael Weitz wurde 1978 in Brühl geboren und wurde mit seinen beiden Geschwistern von seiner alleinerziehenden Mutter aufgezogen. Die Großeltern unterstützten die Familie sehr, mit seinem Großvater führte er seine ersten Diskussionen über politische Themen oder geschichtliche Vorgänge. Zu seiner Schulzeit war er Klassensprecher und auch später SV-Sprecher. „Ich konnte Ungerechtigkeiten noch nie ertragen und habe mich schon während der Schulzeit auch politisch engagiert", erzählt Michael Weitz. Parteipolitik spielte damals noch keine Rolle. Nach dem Abitur überlegte er in welcher Form er sich engagieren könnte. „Ich wollte direkt an etwas mitwirken und sehen können, dass man etwas bewirken und verändern kann”, erinnert er sich an seine politischen Anfänge.

(tg) Das Kleine Theater Brühl, kurz KTB, zeigt in seiner neuen Produktion einen Klassiker: Friedrich Dürrenmatts Komödie „Romulus der Große” kommt in der Galerie am Schloss an den Wochenenden 12./13. und 19./20. November zur Aufführung. Dieses sehr satirische Stück stammt ursprünglich aus dem Jahr 1949, wurde dann aber vom Autoren noch mehrfach überarbeitet.

Für das KTB ist der Stoff ideal. „Wir haben ein Stück gefunden, das witzig ist und zugleich extrem politisch aktuell”, freut sich der Regisseur Andreas Schlenger. Außerdem bietet es viele Rollen. „Wir konnten viele Mitglieder unseres Ensembles unterbringen.” Bei der Besetzung gelang dem KTB auch ein besonderer Coup. Freimut Eschner, der vielen Brühlern als langjähriger Lehrer und Leiter der Theatergruppe am Max Ernst Gymnasium noch bestens bekannt ist, wirkt mit. „Darüber freue ich mich ganz besonders, weil mir Freimut Eschner das Theaterspielen nahe gebracht hat”, erzählt Andreas Schlenger. „Der Kreis schließt sich.” Der Pädagoge hatte das Stück einst selbst am Max Ernst Gymnasium aufgeführt.

Ans andere Ende der Welt hat es derzeit das „Curuba Jazzorchester” der Kunst- und Musikschule der Stadt Brühl verschlagen. Es befindet sich auf einer Konzertreise in die Republik Südafrika. Mitsamt der im vorigen Jahr eigens aufgenommenen CD „Curuba Jazz Kassette“, einigen neuen Stücken und viel guter Laune im Handgepäck ist die junge Bigband aus Brühl bis zum 12. Oktober am Kap der guten Hoffnung. Neben Konzerten in Durban, Port Elizabeth und Kapstadt, stehen Workshops mit lokalen Schülerbands und eine Safari im „Addo National Elephant Park“ auf dem Reiseplan.

100 Besucherinnen und Besucher, auch aus dem Brühler Umland, kamen zum Tag des offenen Denkmals ins Museum der Alltagsgeschichte.

Besonders an der großen Sammlung von Sammeltassen aus den 1950er Jahren waren sie interessiert. Unter 106 Tassen wurde die schönste und hässlichste gewählt. Die Schönste (Nr. 72) war ein schwarzes Gedeck mit breiten Elfenbeinfarbenden diagonalverlaufenden Streifen und dünnen Goldstrichen aus der Porzellanmanufaktur Bavaria. Die hässlichste Sammeltasse (Nr. 5) stammt aus der ehemaligen DDR.

(tg) Valeria Aebert wurde 1962 in Dortmund geboren, wuchs aber in Solingen auf. Sie studierte in Münster und arbeitete später u.a. in Stuttgart, Köln und Walberberg sowohl in der Jugendarbeit als auch in der Erwachsenenbildung. Die Diplom-Pädagogin und Diplom-Theaterpädagogin moderiert zudem freiberuflich Konferenzen, sie ist Supervisorin und seit November des letzten Jahres Ehrenamtskoordinatorin der katholischen Kirche in Brühl.

Sie hat eine Dreiviertelstelle (Montag bis Donnerstag) und ist entweder im Begegnungszentrum margaretaS oder im Pastoralbüro anzutreffen. Dabei koordiniert sie nicht nur ehrenamtliche Aktivitäten innerhalb der katholischen Kirche, sondern stellt auch Kontakte zu vielen weiteren Einrichtungen, Vereinen und Initiativen her.

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