Die Brühler Innenstadt, ihr Einzelhandel und ihre Gastronomie genießen in der Schlossstadt selbst wie auch im Umland einen ausgezeichneten Ruf. In Brühl finden wir eine gewachsene Struktur vor, die Nachbarstädte wie Hürth, Wesseling oder Erftstadt eben nicht in diesem Maße zu bieten haben. In Brühl gibt es noch dieses Einkaufserlebnis.
Doch auch Brühl muss sich dem geänderten Einkaufsverhalten der Menschen stellen und Rahmenbedingungen schaffen, die die Attraktivität der Innenstadt mindestens erhalten oder besser noch erhöhen. Deshalb ist es auch wichtig, zu erfahren, wie es um das aktuelle Einkaufsverhalten der Menschen bestellt ist.
Angelika und Olaf Götte:
Wir gehen gezielt einkaufen. Wir parken auf der Giesler Galerie oder fahren mit dem Fahrrad in die Stadt. Wir schlendern dann durch die schöne Innenstadt, essen ein Eis und erledigen Kleinigkeiten. Heute kaufen wir etwa beim Rewe Motoröl. Am besten sortiert ist der Kaufhof. Da gilt der alte Spruch „tausendfach alles unter einem Dach” noch. Dort werden wir auch in Modefragen immer fündig, egal ob Jeans, Pullover, Strümpfe oder Unterwäsche.
Weiterlesen: Umfrage: Entspannt shoppen oder geplant einkaufen – Was zieht Sie nach Brühl?
„Wir bieten eine Alternative zu Konsolen und Co.”
In der Kaiserstraße tut sich etwas. Das altehrwürdige Haus der KSJ (Katholische Studierende Jugend) wird gerade wieder auf Vordermann gebracht, damit die vielen kommenden Veranstaltungen unter optimalen Rahmenbedingungen stattfinden können. Die Brühler Stadtgruppe der KSJ wird u.a. von Yannick Schäfer und seinen Mitstreitern Jan Hommelsheim und Marius Wildeshaus geleitet. Der Brühler Bilderbogen hat die drei jungen Macher besucht.
Das 1951 erbaute fünfeckige Haus an der Ecke Römerstraße/Kaiserstraße kennt fast jeder in Brühl. Irgendwann einmal in seiner Jugend hat man dort in dem wie ein Zelt gebautem Haus einmal eine Fete gefeiert und ein paar schöne Stunden verbracht. Viele kamen auch regelmäßig, um die vielen Freizeitangebote zu nutzen, die es dort im früheren ND- und heutigem KSJ-Haus mit seinem großen Grundstück seit Jahrzehnten gibt.
Das große Hochhaus in Brühl ist allen bekannt. Darin ist die Senioren-Wohnheim Brühl gGmbH beheimatet, die seit 1973 als gemeinnützige GmbH in Brühl geführt wird. Im Vordergrund steht nicht die Gewinnorientierung, sondern die Erfüllung der Wünsche und Bedürfnisse aller Bewohnerinnen und Bewohner.
Das Haus selbst wurde bereits 1970 noch unter anderer Trägerschaft eröffnet. Der Schwerpunkt liegt auf dem betreuten Wohnen für Senioren. Rund 650 Menschen wohnen derzeit im Haus in komforttablen Ein- oder Zweiraumwohnungen. Das Durchschnittsalter der Bewohnerinnen und Bewohner liegt bei etwa 82 Jahren. Rund 60 Prozent von ihnen kommen aus Brühl.
Seit sechs Jahren leitet Michael Penning das landläufig als „Haus Wetterstein” bestens bekannte Senioren-Wohnheim inklusive den dazugehörenden Häusern „Will Küpper Haus” und „Haus Hubertus”. Der 45-Jährige ist Chef von rund 360 Mitarbeitern. Den Wetterstein kennt er bereits seit seinen Jugendtagen, als er seine Großmütter dort besuchte. Michael Penning wuchs in Brühl auf. Nach seinem Abitur am Max-Ernst Gymnasium studierte er in Bonn Jura. Nach verschiedenen beruflichen Stationen kehrte 2012 nach Brühl zurück und übernahm die Leitung der gGmbH. Auch sein Vater, Dr. Hans-Karl Penning, war und ist dem Wetterstein seit 45 Jahren als Aufsichtsratsvorsitzender sehr verbunden.
BBB. Herr Penning, welche Klischees über Senioren mussten Sie schnell revidieren, nachdem Sie die Leitung des Wettersteins übernommen haben?
Michael Penning: Ich habe sehr schnell gelernt, dass sich Senioren nicht nur bedienen lassen wollen, sondern selbst unglaublich aktiv sind. Sie wissen die Annehmlichkeiten des Hauses zu nutzen, bringen sich aber auch sehr engagiert u.a. im Bewohnerbereirat und dem Förderverein ein. Die Bewohnerinnen und Bewohner leben hier selbstbestimmt und gestalten viele Angebote des Hauses in Eigenregie. Sie beteiligen sich bei vielen Aktionen. Sie organisieren selbständig Ausflüge oder Vorträge. Sie veranstalten Spielerunden, Malkreise, Handarbeits- und Bastelkurse und vieles mehr. Es gibt Basare, Konzerte, Mottoabende, ein Sommerfest oder eine Weihnachtsfeier. Wir haben eine Hauszeitschrift, um die sich die Bewohner kümmern. Im Haus finden zwei Karnevalssitzungen mit bekannten Größen des Kölner Karnevals statt. Das Angebot ist enorm. Die Bewohner engagieren sich für die Bewohner. Das ist eine Besonderheit des Hauses. Aktuell ist sogar eine gut besuchte Kunstausstellung mit Werken unserer Bewohner in der Brühler Rathausgalerie zu sehen. Ich finde das sehr faszinierend. Das habe ich so nicht erwartet.
(tg) Evi Gelath wurde 1957 in Brühl geboren. Nach dem Fachabitur an der FOS Technik Ulrepforte absolvierte sie in Frechen eine Ausbildung zur Vermessungstechnikerin. Später arbeitete sie u.a. in der Brühler Zuckerfabrik, wo sie elektro-technische Pläne gezeichnet hat, und im Bauordnungsamt der Stadt Brühl. Sie lebt mit ihrem Mann im eigenen Haus in Brühl-Ost, das bereits 1879 gebaut wurde. Zu ihren Hobbies zählen die Aquarellmalerei, Patchwork und ihre Berner Sennenhündin Heidi, mit der sie sich auch in der Besuchshundegruppe „Brühler Strolche” engagiert.
Liebe Leser,
der Frühling hält langsam aber sicher Einzug, die Temperaturen gehen nach oben und abends bleibt es länger hell. Auch die ersten Veranstaltungen werden wieder ins Freie verlagert. Den Anfang macht der Frühlingsmarkt vom 16. bis 18. März, der wieder viele Besucher in die Brühler Innenstadt ziehen wird.
In der richten sich die Menschen auf das großen Bauvorhaben ein. Viele Mitarbeiter der Stadtverwaltung sind dann schon vom Rathaus in das Containerdorf nach Brühl-Ost gezogen, in dem dann Teile der Verwaltung für längere Zeit untergebracht werden. Der genaue Beginn der Abrissarbeiten des Anbaus des Rathauses am Steinweg steht noch nicht fest, er soll aber noch in diesem Jahr stattfinden.
Die Bundesregierung überraschte kürzlich mit dem Vorschlag, den öffentlichen Personen-Nahverkehr für alle umsonst anzubieten. Wie die Befragten in der Brühler Innenstadt diese Idee bewerten, verrieten sie uns in unserer Umfrage.
Andrea Tietz: Da ich ein Jobticket habe, fahre ich jetzt schon viel mit Bus und Bahn. Zu den Stoßzeiten kommt man jetzt schon kaum noch in die Züge. Und wenn man Glück hat, sind sie einigermaßen pünktlich. Sie wissen ja, das KVB für „Kommt vielleicht bald” steht. Für die Umwelt wäre es sicher gut, wenn viele Menschen den ÖPNV nutzen. Es müssten dann allerdings auch noch einige Verbesserungen erreicht werden, die Verbindungen müssten besser werden. Man kommt derzeit beispielsweise schlecht von Brühl nach Rodenkirchen.
Weiterlesen: Umfrage: Kostenloser ÖPNV für alle – würden Sie dann öfter mit Bus und Bahn fahren?
Das beliebte Musikfestival KONTUREN?feiert in diesem Jahr ein Jubiläum. Vom 18. bis 28. März kommt es zur 15. Auflage der Konzertreihe. Bislang gab es über 80 hochkarätige Konzerte im Max Ernst Museum Brühl, über 60 internationale Meisterkurse in der Kunst- und Musikschule Brühl, individuelle Schulprojekte in Brühler Schulen von der Grundschule bis zum Gymnasium, zahlreiche Teaserkonzerte mit den Stadtwerken Brühl und open lectures bei den Meisterkursen. Kurzum: Es gab 15 Jahre lebendige Musikkultur in Brühl mit einem erfolgreichen Konzept. Und die Tradition geht weiter.
An jedem zweiten Donnerstag im Monat präsentiert die von Thorsten Drees geführte Gaststätte Krayer in Brühl-Schwadorf die „Beat Open”. Die Reihe geht in ihr achtes Jahr und gehört zu den beliebtesten ihrer Art im Raum Köln-Bonn-Aachen. Im Januar 2010 setzte Manfred „Many” Kern seine Idee erstmals um, zwei Jahre später übernahmen Ennelin Reich und Georg Di Filippo die Organisation. Der Brühler Bilderbogen hat sich mit den Machern getroffen.
Seit über fünfzig Jahren macht der Gitarrist Many Kern Musik. Als Teenager fing er in den Brühler Bands „The Ceave”, „Gotah”, später dann bei „Second Trial” und vielen anderen Bands, ab 2009 stand er mit der Brühler Beatband „The Rolling Things” auf der Bühne. Am 23. Januar 2010 stellte die Band bei einer offenen Probe die Beat Open vor. „Das war der Auftakt einer neuen monatlich stattfindenden Blues-Session”, erzählt Many Kern. „Musikern aus der Umgebung – aktustisch oder elektrisch – sollte hier die Möglichkeit gegeben werden, Erfahrungen auszutauschen und zu vertiefen oder ein Musizieren miteinander in lockerer Atmosphäre zu erleben. Damit sich der Abend für Musiker und Zuhörer gleichermaßen interessant gestaltet, waren die Sessions-Sets auf ca. 30 Minuten begrenzt.”
Weiterlesen: Im persönlichen Gespräch:?die Macher der „Beat Open” „The Beat goes on in Schwadorf”
Seit September des vergangenen Jahres verstärkt Friederike Voßkamp als wissenschaftliche Volontärin das Team des Max Ernst Museum Brühl des LVR. Nun zeigt das Museum bis zum 8. April die umfangreiche Ausstellung „Johanna Reich – Die gestohlene Welt“. In ihren Arbeiten beschäftigt sich die in Köln lebende Videokünstlerin und Trägerin des Frauenkulturpreises des LVR mit der rasant voranschreitenden Digitalisierung und medialen Vereinnahmung unserer Alltagswelt. Wir haben mit Friederike Voßkamp über die Ausstellung und ihre Aufgaben gesprochen.
BBB: Frau Voßkamp, worauf können sich die Besucher der Ausstellung mit Werken von Johanna Reich freuen?
Friederike Voßkamp: Die Ausstellung zeigt rund 20 Arbeiten, darunter zahlreiche Videoinstallationen, Fotografien sowie eine aktuelle Arbeit zur Handschrift, die meist zusammen mit Projektteilnehmerinnen und -teilnehmern entstanden sind. Johanna Reich ist fasziniert von Technik; sie bezeichnet sich selbst als „Technik-Nerd“. In ihren Werken beleuchtet sie das Verhältnis zwischen realen und virtuellen Bildern und lenkt den Blick darauf, welche Auswirkungen das Ineinandergreifen von digitaler und wirklicher Welt auf unsere Wahrnehmung, unser Denken und Handeln hat. Eigens für die Ausstellung entwickelte sie außerdem die Videoarbeit „Cut-Out“ zu Max Ernsts Figurengruppe „Corps enseignant pour une école de tueurs“ im Außenbereich des Museums.
(tg) Jean-Pierre Palmier wurde 1981 in Gütersloh geboren. Schon als Teenager begann er die Fußball-C-Jugend von Schwarz-Weiß Marienfeld zu trainieren. Auch seine Leidenschaft fürs Kino entwickelte er in jenen Tagen. „Ich bin ständig ins Kino gegangen und habe immer gerne Filme geguckt”, erinnert sich der 36-Jährige.
Nach dem Abitur studierte er in Bielefeld Literaturwissenschaft. 2007 beendete er das Studium erfolgreich. Anschließend promovierte er über „Die Bedeutung von Emotionen beim Verstehen von Erzählungen”. „Ich wollte den Zusammenhang herausfinden, warum man sich beim Lesen von Texten emotional angesprochen fühlt, sie aber logisch nicht begreift”, erklärt Jean-Pierre Palmier. Bis zum Jahr 2014 arbeitete er als wisschenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni in Bielefeld, danach zog er mit seiner Freundin ins Rheinland, wo beide neue Jobs fanden. Die nach der Geburt des ersten Sohnes größer gewordene Familie lebt in Brühl-Ost. Er ist nun bei der „Studienstiftung des deutschen Volkes” in Bonn tätig und kümmert sich um die Stipendiatenbetreuung.
Das Team des Brühler Bilderbogen trauert um Sven Erik Verheugen, den Vorstandsvorsitzenden der Brühler Bank eG, der am 12. Januar dieses Jahres im Alter von 43 Jahren verstarb. Mit Sven Erik Verheugen, der einmal sagte, er sei kein Banker, sondern ein Bankier, verband uns sehr viel, das weit über das rein geschäftliche Verhältnis als langjährigen Anzeigenkunde mit der Brühler Bank eG hinaus ging. Sven Erik Verheugen war ein echter Bröhler Jung, tief verwurzelt und interessiert am Wohl seiner Heimatstadt.
Die Förderung der Brühler Kultur war schon immer eine Herzensangelegenheit für ihn, und so lernten wir ihn auch vor vielen Jahren kennen. Stets interessiert und bestens informiert, dabei immer ein offenes Ohr und Zeit für jedermann. Sven Erik Verheugen begegnete jedem – ob beruflich oder privat – auf Augenhöhe und mit großer, ehrlicher Hilfsbereitschaft und Verlässlichkeit. Er schätzte konservative Wertvorstellungen der alten Schule und tiefe Gespräche über die ernsten Themen dieser Welt, hatte anderseits aber eine große Portion Humor und ein noch lauteres, ansteckendes Lachen, an das sich wohl viele bestens erinnern können. Somit war jede Pressekonferenz mit ihm immer ein heiteres und lockeres Vergnügen. Vorher und auch nachher im sehr persönlichen Gespräch. Dabei war es immer wieder verblüffend, wie genau er jede Monatsausgabe des Brühler Bilderbogens gelesen hatte, denn er stellte gerne Fragen zu aktuellen Brühler Themen und diskutierte diese dann mit großer Leidenschaft.
Sven Erik Verheugen hinterlässt in vielerlei Hinsicht eine große Lücke in Brühl, die nur sehr schwer zu schließen sein wird. Wir, das Team des Brühler Bilderbogen, werden ihn wirklich sehr vermissen. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie sowie den Mitarbeitern der Brühler Bank eG.
Liebe Leser,
freuen Sie sich auch auf die tollen Tage? Es wird aufregend, denn die Session steuert jetzt auf ihren Höhepunkt zu. Und mittendrin ist immer auch das Brühler Dreigestirn, das wir Ihnen in dieser Ausgabe näher bringen. Prinz Walter III, Bauer Stefan und Jungfrau Erika-Josefa haben mit ihrer sympathischen Art die Herzen der Brühler Närrinnen und Narren im Sturm erobert und bei ihren Auftritten immer für gute Stimmung gesorgt. So präsentierten sie sich auch äußerst schlagfertig in unserem großen Interview. Auch in unserer Umfrage geht es ganz um den Karneval. Wo es sich in Brühl am besten feiern lässt, wollten wir wissen. Da kamen eine Menge guter Tipps zusammen.
Auch das weitere kulturelle Leben in Brühl nimmt sich über die närrischen Festtage keine Auszeit. Das ZOOM Kino bleibt geöffnet, weil es auch Menschen geben soll, die sich mitten im jecken Trubel auf einen guten Film vor großer Leinwand zurückziehen möchten. Das hat uns ZOOM-Vorstandsmitglied Sabine Gloystein verraten, die unseren Fragebogen beantwortet hat. Dr. Günther Schürmann dagegen, der angesehene Internist und Lungenfacharzt, steckt noch in den Vorbereitungen zur großen „Retrospektive” mit Werken des früheren Brühler Stadtfotografen Harald Blondiau, der vor einem Jahr gestorben ist und vorher dem befreundeten Arzt seinen fotografischen Nachlass übertragen hatte. Ab dem 16. Februar sind viele einzigartige Fotografien in der Rathausgalerie zu bestaunen.
Auch im Max Ernst Museum geht es fast ohne Pause weiter. Nach der erfolgreichen Miro-Ausstellung zeigt das Museum ab dem 25. Februar die Ausstellung „Johanna Reich – Die gestohlene Welt“. In der Ankündigung ist zu lesen: „Die rasant voranschreitende Digitalisierung und mediale Vereinnahmung unserer Alltagswelt sind zentrale Themen der in Köln lebenden Videokünstlerin und Trägerin des LVR-Frauenkulturpreises. Johanna Reich lotet Grenzen realer, virtueller und malerischer Bilder aus und lenkt den Blick darauf, welche Auswirkungen die Verschmelzung der digitalen und der wirklichen Welt auf unser Denken und Handeln haben.” Wir sind gespannt.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre der neuen Ausgabe Ihres Bilderbogens.
Ihr Team vom Brühler Bilderbogen
Telefon 0 22 32 / 15 22 22
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Der Karneval steuert auf seinen absoluten Höhepunkt zu. Ab Weiberfastnacht beginnen wieder die tollen Tage, dann wird mehr oder weniger sechs Tage am Stück durchgefeiert. In Brühl und seinen Stadtteilen säumen die Jecken zusätzlich die zahlreichen Karnevalszüge und geben sich ganz dem närrischen Treiben hin. Bei zahlreichen Veranstaltungen wird geschunkelt, gelacht und getanzt. Wir wollten von den Brühlerinnen und Brühlern wissen, wo in Brühl die angesagtesten Feten steigen und wo die Stimmung am besten ist.
Maren und Rike Fröhlich:
Bei der Party von Sambasurium. Wir sind Mitglied in der fröhlichen Sambagruppe aus Brühl und gehen auch immer in unseren selbstgenähten Kostümen im Zug mit. Eigentlich müssten wir mal für das schönste Kostüm im Brühler Zug ausgezeichnet werden. Unsere Party geht über zwei Tage, jeder bringt dann etwas mit. Es ist eine große Feier nach dem Närrischen Elias. Wir sind auch beim Schwadorfer Zug mit von der Partie. Die Kleine verkleidet sich dann als Ananas.
"Unser Prinz hat irgendwie immer Hummeln im Hintern"
Die Session 2018 ist kurz und knackig. Bis zum Närrischen Elias, dem Höhepunkt des Brühler Straßenkarnevals am 11. Februar, sind es nur noch wenige Tage. Bereits jetzt feiern die Jecken ausgelassen bei den vielen Veranstaltungen und dabei auch ganz besonders das diesjährige Dreigestirn. Prinz Walter III, Bauer Stefan und Jungfrau Erika-Josefa haben sich schnell unter den Närrinnen und Narren einen Namen gemacht und ihre Herzen mit ihrer offenen und geselligen Art im Sturm erobert.
Die Tollitäten kennen sich schon lange und sind in kürzester Zeit zu einem Superteam geworden. Walter Breidenbach, der Prinz, ist 46 Jahre alt und ne echte Bröhlsche Jung. Der gelernte Kfz-Mechaniker und Maschinenbautechniker mit Fachrichtung Luftfahrzeugtechnik arbeitet seit vielen Jahren bei der Lufthansa Cityline in Köln. „Meine ersten Schritte im Karneval machte ich in der Rheinau bei der IG Fidele Rheinauer, in der auch meine Eltern und Geschwister aktiv waren”, erinnert er sich. 2011 wurde er Mitglied bei den Treuen Husaren. Erst war er im Elferrat aktiv, dann Pressewart und seit geraumer Zeit darf er dem Gesamtverein als Literat zur Seite stehen. Inzwischen arbeitet er auch im Festausschuss mit. Stefan Brämer, der Bauer, wurde 1970 in Remscheid geboren. Er ist gelernter Heizungsbauer und seit dem Jahr 2000 in der Seniorenwohnheim gGmbH Brühl angestellt und für die Haustechnik zuständig. Der Vater einer 20 Jahre alten Tochter liebt das Angeln und den Karneval. Als er vor fünf Jahren Fahrer des damaligen Bauers war, fing sein Interesse so richtig an. „Danach brauchte man mich in der technischen Abteilung des Festausschuss Brühler Karneval. Und seit Mai 2016 ergänze ich den geschäftsführenden Vorstand des FBK als Organisationsleiter”, sagt der Stefan Brämer.
Jungfrau Erika-Josefa heißt mit bürgerlichem Namen Josef Fuß. Mit 51 Jahren ist er der Senior des Dreigestirns. Er stammt aus Weiler in der Ebene, zog aber als Zweijähriger mit seinen Eltern nach Brühl. Der verheiratete zweifache Familienvater arbeitet seit vielen Jahren beim Brühler Stahlhandel, wo er Disponent, Produktionsleiter, Fuhrparkleiter, Technischer Leiter und Sicherheitsbeauftragter ist. 2002 waren seine Söhne im Kinderdreigestirn aktiv, er selbst war der Fahrer und fortan mittendrin im Karneval. Bis 2015 führte Josef Fuß den Vorstand der Treuen Husaren, danach übernahm er das Amt des Herrenelferratspräsidenten.
BBB: Wer hat im Dreigestirn die Hosen an?
„Ich nicht, ich habe einen Rock”, lacht die Jungfrau Erika Josefa. Ansonsten erfolgt alles in Absprache. „Die meiste Erfahrung hat sicher der Bauer, der auch FBK-Vizepräsident ist. Insofern hat vielleicht er die Hosen an”, meint Prinz Walter.
BBB: Wer war und ist das größte Feierbiest?
Weiterlesen: Im persönlichen Gespräch: Das Brühler Dreigestirn 2018
Eine ganz besondere Ausstellung ist vom 16. bis 20. Februar in der Brühler Rathausgalerie, Uhlstraße 2, zu sehen. Dr. Günther Schürmann hat aus dem fotografischen Nachlass von Harald Blondiau eine „Retrospektive” mit vielen einzigartigen Aufnahmen konzipiert. Den im vergangenen Jahr im Alter von 75 Jahren verstorbenen Fotografen kannte der Ausstellungsmacher seit sechzig Jahren.
Der Brühler Bilderbogen hat sich mit dem früheren Brühler Internisten und Lungenfacharzt über Leben und Werk von Harald Blondiau unterhalten.
BBB: Herr Dr. Schürmann, Sie kannten Harald Blondiau sehr lange. Wie haben sie sich kennengelernt?
Dr. Günther Schürmann: Ich kannte Harald Blondiau seit meinem 8. Lebensjahr. Er stammte aus einer eng befreundeten Nachbarsfamilie und war ein Freund meines älteren Halbbruders. Er hat mich schon bei meiner Kommunion fotografiert. Wir haben uns dann bis zuletzt immer wieder getroffen. Und ich habe sein gesamtes fotografisches Erbe übernommen. Alle Negative, alle Abzüge. Schon vor elf Jahren hat er mir alles zugeschrieben.
BBB: Wie war sein Werdegang?
Schürmann: Er hat als „Photo-Ingenieur” die Fotografie in all ihren Facetten ganz klassisch erlernt und sich auch Zeit seines Lebens als Handwerker verstanden. Auf seiner Visitenkarte stand: Werkstatt für Fotografie. Er hat bei einem Fotografen gelernt, die Werkschule mit dem Schwerpunkt Design und Fotografie besucht. Danach arbeitete er in der Agfa-Werbeabteilung. Er wurde Werbefotograf und reiste kreuz und quer durch Europa und hat große Fotolabors beraten. In den neunziger Jahren fing er dann bei der Stadt Brühl an.
(tg) Sabine Gloystein wurde 1953 in Königswinter geboren. Schon früh entdeckte sie über ihre Mutter ihr Interesse am Kino. „Den ersten Kinofilm, an den ich mich erinnere, habe ich in einem kleinen Kino in Oberdollendorf gesehen. Es war ,Die Trapp Familie’ mit Ruth Leuwerik”, sagt Sabine Gloystein. Sie wuchs in Königswinter auf und arbeitete später rund 20 Jahre in der Finanzverwaltung in Bonn und in Köln. 1993 machte sie sich selbständig und wurde Steuerberaterin. Ein Jahr später zog sie nach Brühl.
Seit mehr als einem Jahrzehnt engagiert sich Sabine Gloystein im ZOOM Kino. „Ich war damals im Kino und habe einen Zettel mit der Notiz 'Bin interssiert an Mitarbeit' abgegeben. Kurz darauf rief mich Monika Bremen an.”