„Die Welt wird klein, der Himmel weit““
In Brühl hat das Ballonfahren bereits eine jahrzehntelange Tradition. Als Eugen Wothe 1971 mit dem Heißluftballon „D-Brandblase“ von der Maiglerwiese in der Nähe des Wasserturms in der Ville von Brühl aus zu einer seiner ersten Ballonfahrten in der Kölner Bucht startete, zählte er zu den Pionieren der modernen Heißluftballonfahrt in Deutschland. Vier Jahre später, am 23. März 1975 wurde die Maiglerwiese in Brühl offiziell eingeweiht und der Montgolfieren Club Brühl gegründet.
Seit 50 Jahren frönen die 15 Mitglieder ihrer Leidenschaft. „Sobald der Ballon abhebt, bleibt der Alltag am Boden zurück. Die Welt wird klein, der Himmel weit – und der Moment, in dem man lautlos über Felder und Wälder schwebt, bleibt unvergesslich“, schwärmt Ulrich Feldhofer.
Gab es 1971 gerade einmal zwei Heißluftballone in Deutschland, so ist ihre Zahl nunmehr auf über 1.000 angestiegen. Nicht zuletzt dem britischen Ballonhersteller Cameron ist es zu verdanken, dass sich die Ballonfahrt in Deutschland und Europa stetig weiterentwickelt hat. Über die Jahre nutzten die Brühler Ballonfahrer 19 Heißluftballone. Die meisten davon trugen die Aufschrift „Rheingas“.
„Heute halten wir mit unserem aktuellen Heißluftballon „D-ORBF“ vom deutschen Hersteller Schröder fire balloons die Heißluftballonfahrt in Brühl lebendig“, meint Ulrich Feldhofer.
Das diesjährige Vereinsjubiläum fällt übrigens zusammen mit dem 100-jährigen Bestehen der Firma Propan Rheingas, die sich über den gesamten Zeitraum ununterbrochen als Sponsor der Brühler Ballonfahrer engagiert hat und mit dem D-Kolvenbach 1975 den Grundstein zur Rheingas Ballonfamilie legte.
Faszination für jung und alt
Das Gründungsmitglied und der heutige Vorsitzende Richard Vogts hat 1973 als 13-Jähriger seine erste Ballonfahrt im Heißluftballon „D-Humpenhans“ erlebt und schon damals begeistert viele Ballonfahrten mit dem Fahrrad verfolgt. „Auch heute sind in unserem Verein alle Altersklassen, vom Jugendlichen bis zum Senior, vertreten“, weiß Ulrich Feldhofer zu berichten. „Unser Verein sucht ständig junge und jung gebliebene Menschen, die gemeinsam mit uns die Faszination des Ballonsports erleben möchten.“
Doch Ballonfahren besteht nicht nur aus den wunderbaren Fahrten in luftiger Höhe. Es ist vor allem auch Teamarbeit: Denn für jeden Start braucht es viele engagierte Hände – sei es beim Aufbau, bei der Begleitung mit dem Verfolgerfahrzeug oder bei der Landung. Jedes Mitglied zählt und leistet einen wichtigen Beitrag für die Gemeinschaft – ob am Boden oder in der Luft.
Bei weit über 1.000 Ballonfahrten haben die Piloten der Ballonfreunde Brühl in den 50 Jahren nicht nur im Rheinland, sondern auch auf Wettfahrten und Ballonfestivals in Deutschland und Europa ihr Können unter Beweis gestellt.
„Ballonfahren ist für unsere Vereinsmitglieder reines Freizeitvergnügen, das wir am Feierabend und an Wochenenden in sportlicher Gemeinschaft erleben“, sagt Richard Vogts. „Für unseren gemeinsamen Sport begeistern wir uns nicht nur selbst – wir freuen uns auch immer über neue Mitglieder, die Teil unserer Gemeinschaft werden wollen.“
Rheingas – starker Partner seit 50 Jahren
Wie in vielen anderen Sportarten auch ist ein starker Sponsor und Partner auch für die Ballonfreunde Brühl unerlässlich. Diesen haben die Ballonfahrer in der Propan Rheingas GmbH & Co. KG seit 1975 gefunden. Das Unternehmen ist nicht nur Namensgeber vieler Ballone, sondern auch ein verlässlicher Partner für den Verein. „Das Sponsoring ist Ausdruck der tiefen Verbundenheit mit der Region und dem gemeinsamen Pioniergeist“, meint Richard Vogts anerkennend.
Das in diesem Jahr sowohl Rheingas als auch die Ballonfreunde Brühl auf ein großes Jubiläum blicken, zeigt, wie sehr diese Partnerschaft über Jahrzehnte gewachsen ist – getragen von Vertrauen, technischer Begeisterung und Teamgeist.
Ohne diese Mitwirkung und die eines motivierten Teams wäre der Sport allerdings kaum durchzuführen. So sind Piloten und Nichtpiloten gleichermaßen in eine Ballonfahrt involviert und freuen sich auf jede Gelegenheit wieder mal „in die Luft“ zu gehen.
Wer davon träumt, selbst Pilot oder Pilotin zu werden, muss dafür zweierlei mitbringen. Zeit und Geld. Eine Ausbildung kann in Vereinen oder in professionellen Ballonschulen absolviert werden. Die Kosten belaufen sich auf zwischen 2.000 und 3.000 Euro in Vereinen und rund dem doppelten Betrag in offiziellen Schulen. Zudem ist Geduld gefragt. Im besten Fall bei dauerhaft günstigem Wetter dauert es ein halbes Jahr, ansonsten bis zu zwei Jahre.
„Die Ausbildung ist zwar eine Investition, aber das Erlebnis, einen Ballon durch die Lüfte zu steuern, ist unvergleichlich“, sagt Ulrich Feldhofer. „Und auch ohne Pilotenschein heben unsere Mitglieder regelmäßig ab. Kommen Sie doch mit an Bord.“
Weitere Infos gibt es unter www.ballonfreunde-bruehl.de