Bilderbogen
Öffnen
Powered by Spearhead Software Labs Joomla Facebook Like Button

„Wir müssen mehr Unternehmen in Brühl ansiedeln “

(tg) Dr. Marc Prokop ist ein echter „Brühler Jung“, der 1968 in Brühl geboren wurde. Er studierte an der Universität zu Köln Betriebswirtschaftslehre und promovierte zum Thema „Der Europäische Finanzausgleich“ im Jahr 1998. Anschließend gründete er mit zwei Mitstreitern das Startup „Fasttrade“. Seit 2012 hat Marc Prokop an der Technischen Hochschule in Köln eine Professur für Wirtschaftswissenschaften inne. Er ist verheiratet, Vater von drei Kindern und lebt in Brühl.

Im August 2024 wurde Marc Prokop, der seit knapp 40 Jahren Mitglied der CDU ist, zum CDU-Kandidaten für die Bürgermeisterwahl nominiert. Dank seines großen Gründer-Netzwerkes und seiner Wirtschaftskompetenz ist Marc Prokop überzeugt, einige Startups in Brühl ansiedeln zu können.

BBB: Brühl bedeutet in drei Worten für mich.
Marc Prokop: Heimat, Lebensgefühl und der Ort, an dem ich begraben sein möchte.

BBB: In den ersten 100 Tagen meiner Amtszeit werde ich diese beiden Aufgaben als erste anpacken.


Prokop: Erstens: Wir werden einen gründlichen Kassensturz machen, um eine realistische Einschätzung der finanziellen Situation der Stadt Brühl vornehmen zu können. Zweitens: Wir werden messerscharf priorisieren: Was wollen wir in Zukunft machen, was wollen und können wir uns leisten? Aus meinen Gesprächen mit der Verwaltung habe ich mitgenommen, dass die Kompetenzen innerhalb der Verwaltung nicht immer klar verteilt sind. Arbeitsplatzbeschreibungen sind teilweise ungenau bzw. es werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit anderen Aufgaben überfrachtet oder überfordert. Wir brauchen eine klare Struktur und Kompetenzverteilung. Ich möchte eine Motivation entfachen, dass alle den Neustart in Brühl auch als
ihre Aufgabe verstehen.

BBB: Die CDU ist im Rat der Stadt Brühl unverzichtbar, weil sie in den letzten Jahren ...
Prokop: … versucht hat, eine gute Oppositionspartei zu sein und weil sie in meinen Augen meine Vorstellungen von Politik am ehesten von allen Parteien verkörpert, auch wenn der Partei manche meiner Ansichten vielleicht nicht immer gefallen. Diese Freiheit nehme ich mir aber heraus. Ich mache das alles nicht für mich oder die CDU, sondern für die Stadt. Sehr wichtig war, dass die CDU im Rahmen der begrenzten
Möglichkeiten einer Oppositionspartei immer wieder darauf hingewiesen hat, dass die Ratsmehrheit erhebliche Haushaltsrisiken eingegangen ist. Die Kernverwaltung ist z.B. von 306 auf rund 460 Mitarbeiter in den letzten fünf Jahren angestiegen. Die CDU hat – im Gegensatz zu den anderen Parteien – eher eine wirtschaftspolitische Ausrichtung.
Man kann die finanzielle Schieflage des Haushalts auch nicht ausschließlich auf die mangelnde Konnexität schieben oder einfach immer wiederholen, dass es allen Kommunen schlecht geht. Das ist mir zu simpel. Wir müssen entscheiden, was wir als Stadt strategisch wollen.

BBB: Die größten Herausforderungen in Brühl in den kommenden fünf Jahren – und wie ich sie meistern will – sind ...
Prokop: Ich habe ein stark wirtschaftspolitisches Profil. Ich sehe die größte Herausforderung darin, einen Haushalt darzustellen, der alle wichtigen Aufgaben, die wir haben, berücksichtigt. Dazu gehören natürlich der Klimaschutz, eine grüne Innenstadt, die
Ausstattung der Kitas und Schulen, Bildung, Fahrradwege. Aber all das muss auch bezahlt werden. Wir müssen für eine stabile finanzielle Grundlage sorgen. Das darf nicht über Steuererhöhungen geschehen, was immer der einfachste Weg ist. Wir müssen stattdessen die Wirtschaftsförderung der Stadt Brühl so fit machen, dass sie in der Lage ist, neue Unternehmen nach Brühl zu locken.
Und das geht auch. Dafür muss man nur vernünftige Rahmenbedingungen schaffen. Die jungen Leute ticken heute anders als wir früher. Und das ist auch gut so: Sie fahren gerne mit dem Fahrrad zur Arbeit. Das werde ich berücksichtigen. Wir müssen auch für einen guten ÖPNV sorgen, bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen für Auszubildende und Facharbeiter. Dafür gibt es die Gebausie, die aber finanziell auch nicht mehr auf Rosen gebettet ist. Das gehört auch zur Wahrheit.
Wir dürfen nicht in eine Situation geraten, in der wir die Menschen finanziell überfrachten. Den Leuten geht sonst das Geld aus, sie verweigern sich dann. Das stärkt nicht die politische Mitte. Leider können wir als Stadt nicht alle Dinge, die wir toll finden, finanziell unterstützen. 
Wichtig ist auch die Frage der Phantasialand-Erweiterung: Wir haben uns hier in ideologischen Grabenkämpfen verfangen, die niemandem helfen. Leider wurde von der jetzigen Koalition in den letzten fünf Jahren keine Klärung der Situation herbeigeführt.
Im Kern geht es darum, die raumplanerischen Möglichkeiten, die die schwarz-grüne Landesregierung geschaffen hat, städteplanerisch umzusetzen. Das heißt konkret: Nur wenn die Starkregen-, Verkehrs- und Lärmproblematik von unabhängigen Gutachtern
geklärt wurde, können wir einen validen Bebauungsplan aufstellen. Wenn diese Probleme nicht eindeutig gelöst sind, wird die CDU im Rat auch nicht für den Bebauungsplan, sondern gegen die Erweiterung stimmen.
Über alle diese Fragen muss aber jetzt endlich mal entschieden werden. Das Phantasialand ist ein Aushängeschild für Brühl. Ich finde es unangemessen, ein Unternehmen, das eine große Bedeutung für Brühl hat, seit 24 Jahren im Regen stehen zu lassen. Das Phantasialand hat ein Recht auf Klarheit.

BBB: Meine größte Stärke ist?
Prokop: Ich glaube, es ist ein echter Vorteil, dass ich ein Quereinsteiger bin, der mit seiner wirtschaftspolitischen Kompetenz einen freien Blick auf die Dinge hat. Ich verstehe die Zusammenhänge. Ich war selber Unternehmer, bevor ich Hochschulprofessor
wurde. Ich sitze in Aufsichtsräten und habe immer den Kontakt zur Wirtschaft gehalten.
Ich kenne beide Seiten und habe einen ideologiefreien Blick auf die Dinge. Ich kann mit allen Menschen reden und sie dazu motivieren, zusammen an einem Strang zu ziehen. An der Hochschule haben wir so einen Transferpreis bekommen und viel Geld an Fördermitteln. Und ich bin in der Lage dank meines Gründer-Netzwerkes, Unternehmen in Brühl anzusiedeln, die für die Gewerbesteuereinnahmen sorgen werden, die wir in Zukunft brauchen, um all die wichtigen anderen Projekte finanzieren zu können. Das kann keiner meiner Mitbewerber.

Wenn Sie über die obigen Links ein Bankkonto bei der C24 eröffnen, erhalten wir eine Provisionszahlung, welche dem Betrieb dieser Webseite zugute kommt.