Jahrgang 2008
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„Wir wollen den Kindern das christliche Menschenbild vermitteln“

Auch in diesem Jahr veranstaltet die „Katholische Junge Gemeinde Brühl“ (kurz KJG) wieder in der Zeit vom 9. bis 12. Mai ein Pfingstzeltlager. Bereits zum zwanzigsten Mal gehen bis zu 200 Kinder und Jugendliche gemeinsam auf Reisen. Diesmal werden die Zelte in Kell am See aufgeschlagen. Mit dabei sind auch die erfahrenen Gruppenleiter Isabell Keil und Michael Kasiske, die im Gespräch mit dem Brühler Bilderbogen auf eine ereignisreiche Zeit zurückblicken und über die vielfältigen Aktivitäten rund ums Jubiläum berichten.

Wenn Michael Kasiske durch die Brühler Innenstadt spaziert, passiert es ihm oft, dass er von Kindern oder Jugendlichen oder einfach nur jungen Leuten freundlich gegrüßt wird. Oder er registriert, dass ihn jemand erkannt hat. Er wiederum kennt sie eigentlich nicht. Jedenfalls nicht richtig. Aber er hat so eine Ahnung. „Das war sicher wieder jemand, der mich auf einer der vielen Freizeiten der KJG erlebt hat“, denkt er bei sich. Seit wie vielen Jahren er mit den Kindern und Jugendlichen auf Reisen geht, weiß er gar nicht mehr so genau. Im Laufe der Zeit hat er bei diesen Fahrten Hunderte, wenn nicht sogar Tausende junge Menschen begleitet. Sie haben sich dabei sein Gesicht leicht einprägen können. Denn Michael Kasiske war als Gruppenleiter in der Verantwortung für das Gelingen der mehrtägigen Veranstaltungen. Aber er konnte sich natürlich nicht die vielen Gesichter merken, erst recht nicht, wenn die Kids von einst inzwischen selbst erwachsen sind.

Isabell Keil geht es genauso. Die 29-Jährige hat alle Zeltlager mitgemacht. Im Alter von acht Jahren durfte sie das erste Mal mitfahren, später betreute sie bis heute als Gruppenleiterin selbst die Kinder. „Ich war bei zwanzig Lagern dabei und habe in der Zeit viel erlebt“, erzählt sie. Isabell Keil ist dem Zeltlager in all den Jahren treu geblieben, weil ihr die Jugendarbeit einfach großen Spaß bereitet. Erst kürzlich hat sie ihr Referendariat am Kölner Berufschulkolleg begonnen.

Auch in diesem Jahr opfern Isabell Keil und Michael Kasiske über Pfingsten ihre Freizeit. Sie begleiten die wahrscheinlich wieder bis zu 200 Kinder auf einen schönen Platz in Kell am See, einem Örtchen im Hunsrück in der Nähe von Trier. Für viele Kinder ist es der erste größere Ausflug ohne die Eltern. Für sie ist es auch ein Test, ob sie schon so weit sind, im Sommer für zwei Wochen ohne die Eltern auf Reisen zu gehen. „Die 8- und 9-Jährigen müssen sich wohl fühlen“, berichtet Michael Kasiske.

 

Pro Zelt ein Gruppenleiter

Wenn die junge Reisegesellschaft vor Ort eintrifft, muss alles bereits bestens vorbereitet sein. Das bedeutet für die vielen Helfer eine ordentliche Plackerei. Sie brechen vor dem Tross auf und bauen die 35 kleinen und die mehreren großen Zelte auf. Auf einem LKW werden alle Utensilien zum Zeltplatz transportiert: die komplette Campingausrüstung, alle erforderlichen Gegenstände für die mobile Großküche und vieles mehr. Immerhin müssen über mehrere Tage über 200 große und kleine Personen mit warmen Mahlzeiten und Getränken versorgt werden.

Für jedes der 35 Zelte gibt es einen eigenen Gruppenleiter, der für die sechs bis acht Kinder, die in einem Zelt nach Geschlechtern getrennt untergebracht sind, verantwortlich ist. Häufig sind die Gruppenleiter um die 16 Jahre alt und damit nicht viel älter als die bis zu 13 Jahre alten Kinder. Die meisten von ihnen sind früher selbst als Teilnehmer mitgefahren und wissen, was sie erwartet und worauf es ankommt. Alle weiteren Grundlagen wurde ihnen in den Pfarreien vermittelt. Es versteht sich von selbst, dass bei einer Veranstaltung der KJG auch vorausgesetzt wird, dass sich die Helfer und die Teilnehmer zum christlichen Glauben bekennen (und übrigens auch Alkohol und Zigaretten tabu sind).

Ebenso ist selbstverständlich, dass es während des viertägigen Pfingstzeltlagers eine Reihe von christlichen Veranstaltungen im Programm vertreten sind. „Die Teilnahme an einer Messe ist Pflicht“, erklärt Michael Kasiske. „Es gibt eine kindgerechte Messe sowie einen Anfangs- und einen Schlusskreis. Weiterhin besteht die Möglichkeit zum gemeinsamen Tischgebet. Wir werden außerdem einen Raum der Stille einrichten, wo man Momente zum Einhalten und zur Besinnung erleben oder zu bestimmten Zeiten meditieren kann.“ Erfahrungsgemäß werden diese Angebote von den Kindern gerne angenommen.

 

Gemeinsam vier Tage Spaß haben

„Wir wollen den Kindern das christliche Menschenbild vermitteln und klar machen, dass alle Menschen die gleiche Würde und das gleiche Ansehen verdienen, dass alle Respekt voreinander haben und den anderen so akzeptieren, wie er ist. Wir wollen gemeinsam vier Tage Spaß haben“, sagt Michael Kasiske, der mit seinen 32 Jahren zu den Oldies zählt. Der Theologie-Student schreibt nebenberuflich für die Lokalredaktion des Kölner Stadtanzeigers und für die Kirchenzeitung. Der gebürtige Brühler engagiert sich in unterschiedlichen Funktionen in der Jugendarbeit und organisiert auch u.a. die „Heiligmorgenwanderung“.

 

Eine Heiligmorgenwanderung findet im Pfingstzeltlager selbstredend nicht statt, doch die klassische Nachtwanderung gehört zum unverzichtbaren Bestandteil eines jeden Jugendzeltlagers, das von der KJG Brühl in Kooperation mit dem Kinderhaus St. Heinrich durchgeführt wird. Weitere Programmpunkte sind Workshops mit zahlreichen Spiel- und Bastelangeboten, das Aufhängen der Lagerfahne sowie die große Abschlussparty mit Disco, Limbotanzen, Modenschau und Tanzspielen.

Eine wichtige Rolle für das Gelingen der Ferienfreizeit spielt das Wetter, wenn auch nicht die wichtigste. „Wir hatten auch schon völlig verregnete Pfingstzeltlager, die trotzdem sehr schön waren“, erinnert sich Isabell Keil. „Wir haben dann einmal die große Party unter ein Vordach verlegt oder im strömenden Regen wild getanzt. Einmal sind wir auch morgens aufgewacht und hatten eine schneebedeckte Wiese vor uns. Trotzdem ist es natürlich schöner, wenn man vier Tage lang Sonnenschein hat.“

 

Fotoausstellung und Party

Viele Erinnerungen an schöne Momente sind bei Isabell Keil und Michael Kasiske hängen geblieben. „Ein kleiner Glücksmoment ist zum Beispiel, wenn alle nach dem Essen zufrieden und satt sind“, meint Michael Kasiske. „Es ist logistisch ein Riesenaufwand für so viele Leute einkaufen zu gehen und dann mit zehn Einkaufswagen an der Kasse zu stehen. Wenn dann alles klappt und die Leute satt sind, ist das schön.“ Isabell Kell freut sich besonders, wenn sich ihr die Kinder anvertrauen und ihr etwas erzählen. Oder wenn sie den Kleinen im Zelt etwas vorlesen kann. Oder wenn alle gemeinsam friedlich am Lagerfeuer sitzen.

 

Viele dieser harmonischen Momente haben Michael Kasiske und andere mit der Kamera festgehalten. Eine Auswahl der schönsten Bilder werden noch bis zum 25. April in einer Ausstellung präsentiert, die in der Kreissparkasse am Markt anlässlich des Jubiläums gezeigt werden. Und noch etwas Besonderes haben sich die Verantwortlichen der KJG einfallen lassen. „Zum Jubiläum können auch Eltern, Ehemalige und alle Brühler authentische Zeltlageratmosphäre mit Lagerfeuer, Zitronentee und Zeltdisco genießen“, freut sich Michael Kasiske. „Von Brühl aus fährt am Sonntag, 11. Mai, um 13 Uhr ein Bus nach Kell am See. Alle Brühler sind zum Besuch des Lagers eingeladen und können dann durch das Lager stöbern, mit den Teilnehmern um 17 Uhr Messe feiern und abends bei der großen Party dabei sein. Die Rückfahrt ist am gleichen Tag um 21 Uhr oder am nächsten Tag möglich.“ Weitere Informationen zur Ausstellung, der Teilnahme und dem Besuch gibt es im Internet unter www.kjg-bruehl.de oder unter Telefon 02232/5675675. (tg)

 

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