Jahrgang 2013
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Brühler Bilderbogen April 2013

Liebe Leser,

in letzter Zeit fällt es uns wahrlich schwer, über Kultur zu berichten. Wir meinen hier natürlich nur die städtisch-verwaltete Kultur. Diese hat nämlich im letzten Jahr ihr eigenes Kulturmagazin „InBrühl“ ins Rennen geschickt, was drei- bis viermal im Jahr in großer Auflage erscheint. Sehr fleißige Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Abteilung Tourismus und Kultur, wollen uns anscheinend zeigen, dass sie es besser machen können als der Brühler Bilderbogen nach mehr als 10-jähriger Berichterstattung über Brühler Stadtkultur.

Als Partner und Herausgeber dieser journalistischen Stadverwaltungsaktivitäten konnte ein bestens bekannter Verlag für regionale Anzeigenblätter gewonnen werden. Wie finanziert sich nun das Ganze? Genauso wie der Brühler Bilderbogen, über Anzeigenverkäufe. Gott sei Dank konnten als wichtige Anzeigenkunden die Tochtergesellschaften der Stadt Brühl, die Stadtwerke Brühl GmbH und die Gebausie GmbH gewonnen werden. Wenn also ein Spötter behaupten würde, das Kulturmagazin „InBrühl“ wird redaktionell mit Steuergeld für „Beamtengehälter“ und von Brühler Brühler Stromkunden für den Papierdruck indirekt finanziert, wäre das grundlegend eine Falschaussage?

Was für einen Grund könnte es also geben, uns als selbstständigen, kleinen Brühler Verlag ein städtisches Magazin als Konkurrenz vor die Nase zu setzen? Und zwar mit gleichen redaktionellen Schwerpunkten. Haben wir unseren Kulturjob nicht zufriedenstellend in den letzten zehn Jahren ausgeführt oder waren wir manchmal zu frech? Mit Sicherheit haben wir uns dann und wann erdreistet, das Heiligtum „Stadtverwaltung Brühl“ öffentlich zu kritisieren. Aber ist es deshalb nötig, uns eine städtische Kopie des Brühler Bilderbogen als regionale „Wirtschaftförderung“ entgegen zu setzen?

Mittlerweile werden dem Brühler Bilderbogen kulturelle Aktionen der Abteilung Tourismus und Kultur sogar mit Absicht vorenthalten, um diese dann exklusiv im eigenen Magazin oder mit den bekannten Partnern der „Brühler Positivpresse“ abfeiern zu können. Apropos Abteilung Tourismus: Wir erwarten mit Spannung die neuesten, kreativen Statistikzahlen, die die Notwendigkeit eines 5-Sterne-Hotels auf dem Belvedere-Parkplatz als alternativlosen Standort untermauern. Vielleicht ein Thema für die nächste Ausgabe von „InBrühl“, der selbstgemachten Jubelbroschüre der Stadt Brühl.

Wir bleiben in Sachen Kultur weiter für Sie am Ball. Abseits der ausgetrampelten Pfade eines Brauchtums „Brühler Marktes“ der Stadtverwaltung mit seit Jahren nahezu unveränderten mehr oder weniger gutem Unterhaltungsprogramm.
So, und jetzt viel Spaß beim Lesen unserer Aprilausgabe.

Ihr Team vom Brühler Bilderbogen
• Telefon 0 22 32 / 15 22 22 Fax 0 22 32 / 15 22 21
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Griechenland in der Euro- und Schuldenkrise, Spanien, Portugal, Italien und aktuell Zypern ebenfalls. Wütende Bürger, Demonstrationen, Bankenschließungen, Regierungschaos. Immer neue Sparauflagen, die ohnehin schon schwächelnden Volkswirtschaften kommen kaum auf die Beine. Die Meldungen aus den Krisenländern sind nicht gerade beruhigend. Ein Domino-Effekt scheint nicht ausgeschlossen zu sein. Das Krisenmanagement unserer Bundesregierung wird auch nicht mit Lob überschüttet. Noch scheint die Lage aber unter Kontrolle zu sein.
Oder täuscht der Eindruck? Wir haben uns in der Brühler Innenstadt umgehört, um zu erfahren, wie die Bürger über die gegenwärtige Situation denken, welche Sorgen und Ängste sie haben oder auch nicht haben. Der Eindruck, dass eine angespannte Ruhe herrscht, hat sich verstärkt. Kaum jemand gestand offen seine Befürchtungen ein, oftmals muss man zwischen den Zeilen lesen.

Petra Caico:

Wir haben die Ersparnisse sicher in einem schönen Häuschen angelegt. Wir haben uns wegen der allgemeinen Unsicherheit ganz bewusst dafür entschieden und denken, dass es eine gute Entscheidung ist.

„Geigenbau in Perfektion“
Es gibt sie noch. Mittelständische Handwerksbetriebe, in denen mit größter Sorgfalt und persönlicher Hingabe wunderbare Produkte in höchster Qualität ganz überwiegend per Hand hergestellt werden. Einzelstücke, ganz auf die Bedürfnisse und Wünsche des Kunden zugeschnitten, statt durchschnittlicher Massenproduktion. Die Brühler Firma „Diastrad Geigenbau“, im Stotzheimer Weg 8 beheimatet, ist so ein Beispiel. Sie gehört zu den führenden Unternehmen ihrer Art in Deutschland. Wir haben uns mit der Geschäftsführerin Dr. Uta Führer und dem Werkstattleiter Willi Balsereit unterhalten.

Bei der Namensgebung ihres Unternehmens war Uta Führer erfinderisch. „Diastrad“ setzt sich aus den Silben „Dia“ für Diamant und „Strad“ für Stradivari zusammen.

Am ersten Mai-Wochenende finden in Brühl wieder die Tage der „Offenen Ateliers“ statt. 42 Künstler präsentieren an 25 Standorten in Brühl ihre Kunst und freuen sich auf zahlreiche kunstinteressierte Besucher. Der Brühler Bilderbogen sprach mit Günter Wagner, einem der Initiatoren der Interessengemeinschaft (IG) Brühler Künstler.

BBB: Die IG Brühler Künstler veranstaltet bereits zum 5. Mal die „Offenen Ateliers“. Was erwartet den interessierten Kunstfreund am Wochenende 4./5. Mai in Brühl?
Günter Wagner:
Die Besucher der Offenen Ateliers im Mai erwartet eine Vielzahl von Begegnungen mit kreativen Menschen, die in unterschiedlichen Bereichen arbeiten.

Die Brühler Künstlerin Gabriele Koch stellt in ihrer Ausstellung „Kirschblütensprache und Apfelblütenworte“ ihre neuesten Werke vor. In Anlehnung einiger Gedichte von Hilde Domin versucht sie dabei das geschriebene und gesprochene Wort in eine bildliche Dimension umzusetzen.

Hierbei geht es der Künstlerin um die immer wiederkehrenden Aspekte, die Hilde Domin in ihren Gedichten be- und verarbeitet. Sie empfindet den Suchenden in der Welt, der über das Urteil hinaus nicht beim Verurteilen stehen bleibt, sondern zu neuen Möglichkeiten findet. Es ist ihr ein Anliegen, das Geschehene mitzuempfinden aber einen Raum für freilassende Entwicklung und Veränderung zu geben. So wie Hilde Domin es in einer phantasiereichen und überaus facettenreichen, blumigen Sprache gefasst hat, versucht Gabriele Koch durch Formen, Farben und Ästhetik eine Dimension zu finden, die dem Anliegen gerecht wird.
Nach ihrer erfolgreichen Erstausstellung „Weltenräume – Seelenträume“ in ihrer Heimatstadt freut sich Gabriele Koch nun ein weiteres Mal, ihre Bilder in der Orangerie von Schloss Augustusburg in Brühl einem interessierten Publikum vorstellen zu können.
Gabriele Koch arbeitete viele Jahre autodidaktisch bevor sie an der städtischen Kunst- und Musikschule in Brühl, bei Sylvianna Scholtyssek Kurse belegte. An der Alanus Hochschule in Alfter hat sie eine vierjährige Ausbildung als Kunsttherapeutin abgeschlossen. Die Ausstellung „Kirschblütensprache und Apfelblütenworte“ (Orangerie von Schloss Augustusburg, Schlossstraße 6a) ist vom 26. April bis 5. Mai täglich von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Die Vernissage findet am  26. April um 19:30 Uhr statt.


Die Ballettschule Ingrid Chrostek lädt am Samstag, 20. April um 15 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein.

Bei gutem Wetter wird ein buntes Programm vor der Schule gezeigt, bei schlechtem in der Schule selbst. Die Ballettschule der Ballettmeisterin Ingrid Chrostek besteht nun schon bereits seit 56 Jahren in Brühl. Sie befindet sich in der Schlaunstraße 2 in Brühl-Mitte. Getanzt werden Spitzentänze, Italienische Folklore, Stepptanz und das Ballett „Die Puppenfee”. Das Team der Ballettschule freut sich auf zahlreiche Besucher.


Am 28. September ist es genau 250 Jahre her, dass Wolfgang Amadeus Mozart als siebenjähriges Wunderkind die Stadt Brühl besuchte. Das nimmt Andreas Spering, der Künstlerische Leiter der Brühler Schlosskonzerte, nicht nur zum Anlass für ein Sonderkonzert an diesem historischen Datum. Die 55. Spielzeit der renommierten Konzertreihe in der UNESCO-Welterbestätte Schloss Augustusburg ist gespickt mit Programmen, die die Beziehungslinien zwischen Mozart und den beiden anderen großen Wiener Klassikern Beethoven und Haydn in den Blick nehmen. Höhepunkt der Saison ist das zehntägige Haydn-Festival, das vom 23. August bis zum 1. September stattfindet und in der konzertanten Aufführung der Haydn-Oper „La vera Costanza”gipfelt. Karten für alle Konzerte sind ab sofort im Vorverkauf erhältlich.


Das Kunst-Depot von Reiner Borowski in den Kurfürstenhallen startet in den diesjährigen Frühling mit der spannenden und höchst interessanten Kunstausstellung „new traditions“, die am Samstag, den 13. April um 18 Uhr eröffnet wird. Die Ausstellung dauert bis zum 11. Mai, die Öffnungszeiten sind donnerstags, freitags und samstags von 16 bis 19 Uhr. Als Sponsor konnte der Printit-Druckservice gewonnen werden.

In der Ausstellung „new traditions“ zeigen vier Künstler ihre Werke. Die Tradition ist ihnen ein gemeinsamer Ausgangspunkt für neue Positionen in der Malerei. Dieser Tradition fühlen sie sich verpflichtet und sehen sich in ihr verhaftet. Aus ihr schöpfen sie, gleichwohl sehen sie ihre Aufgabe in der Erschaffung neuer Bildwelten.


Die vier Künstler im Kurzporträt
Petra Fröning: In ihrer bildnerischen Arbeit setzt sie sich mit Strukturen und Atmosphäre aus Natur und Pflanzenwelt auseinander. Landschaftsräume und Vegetationsformen, oft ausschnitthaft dargestellt, zeigen kein naturgetreues Abbild, sondern werden auf das Wesentliche reduziert. Ihren Arbeiten liegt eine forschende, serielle Arbeitsweise zu Grunde.

Manuel da Graca: Die intensive Beschäftigung mit einer „gesehenen” Farbe und dem Problem ihrer malerischen Umsetzung, ihre „Platzierung” generiert in den Arbeiten Manuel da Gracas eine Bildarchitektur, die einen aus der Farbform resultierenden Aufbau findet. Das jeweils Dargestellte, sei es die menschliche Figur, das Porträt oder die Landschaft, wird knapp und reduziert gegeben, zugunsten eines breit malerischen Pinselstriches.

Katharina von Koschembahr: Die Arbeiten von Katharina von Koschembahr zeigen eine brillante Farbigkeit bei gleichzeitig klarer Form und Komposition. In ihren Bildern finden sich Linie und Farbe auf recht seltene Art gleichberechtigt vereinigt. Das Figürliche und im Besonderen das Abbild der Frau steht in ihren Arbeiten im Vordergrund.

Veit-Johannes Stratmann: „Seine Bilder erzählen von der Auseinandersetzung mit der Organisation des Materials, von dem Auftrag der Farbe, die in Schichten aufeinander gesetzt wird, von der Dicke und Schwere der gebundenen Pigmente, die eine zerklüftete Oberfläche bilden, die unterschiedliche Formen und Aussagen annehmen kann und aus der erst mit der Zeit und mit Abstand ein Gegenstand entsteht ...”(Erik Schönenberg)

Kunst-Depot in den Kurfürstenhallen
Kurfürstenstraße 60 • Brühl



Der Brühler Kunstverein zeigt vom 13. April bis 5. Mai in der Alten Schlosserei des Marienhospitals in Brühl die Ausstellung „Kigilser Penön“ mit Arbeiten der Düsseldorfer Künstlerin Gabriele Horndasch.
Die Ausstellung wird am Freitag, 12. April um 19.30 Uhr mit einer Einführung von  Dr. Doris Krystof (Kuratorin von K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf) eröffnet. Die Finissage mit Künstlergespräch findet am  Sonntag, 5. Mai um 15 Uhr statt. Die Ausstellung ist geöffnet Mittwoch von 15 bis 17 Uhr sowie Samstag und Sonntag jeweils von 13 bis17 Uhr, der Eintritt ist frei.
Gabriele Horndasch lebt in Düsseldorf und ist Bildhauerin. Doch das Spektrum ihrer Medien und Arbeitsweisen öffnet sich wesentlich weiter. Sie produziert Installationen, Fotografien und Videos eigener Performances, Filmmontagen, Zeichnungen, Bild- und Textcollagen, bei deren Entstehung Zufälligkeiten eine Rolle spielen. Die Künstlerin benutzt gefundene Materialien wie Leuchtstoffschriften von Läden, Filmmaterial aus Kinovorführräumen, Autoteile, und vieles mehr.

„Mist, mir geht’s gut” lautet der Titel des aktuellen Solo-Programms des Gentleman-Comedians und Kabarettisten Klaus Jürgen „Knacki” Deuser. Mist, mir geht’s gut! – knapper und pointierter lässt sich das Klischee vom Wesen der Deutschen wohl kaum beschreiben.

Dem Multitalent in Sachen Humor und Unterhaltung dient es als Ausgangspunkt für einen vor Wortwitz und schrägem Humor strotzenden Parforceritt durch politische Landschaften, menschliche Abgründe und dem alltäglichen Irrsinn – in Brühl am Samstag, dem 20. April um 20 Uhr in der Galerie am Schloss.
Karten gibt es im Vorverkauf im brühl-info, Uhlstraße 1, zum Preis von 16 Euro/ ermäßigt 12 Euro. Mögliche Restkarten werden an der Abendkasse ab 19 Uhr verkauft.

Das Kleine Theater Brühl zeigt am Wochenende 4./5. Mai (Samstag um 20 Uhr, Sonntag um 19 Uhr) in der Galerie am Schloss noch einmal William Shakespeares „Wintermärchen”.  Es erzählt eine Geschichte von zwei Welten, die unterschiedlicher nicht scheinen können: Das Sizilien des Königs Leontes ist geprägt vom schönen Schein des Goldes, das Glück durch Besitz verspricht. In Böhmen herrscht die bukolische Lebensfreude der anarchischen Aussteiger. Aber in beiden Ländern regieren Könige, die mit vermeintlichem oder drohendem Verlust nicht umzugehen wissen.

Das Stück ist eines der späten Werke des englischen Dramatikers, der so genannten „Romanzen”. Shakespeare zeigt den Zuschauern eine Welt, die zum Anfang der Handlung aus den Fugen gerät (oder bereits geraten ist) und eine Phase von Irrationalität und Anarchie erfährt. Am Ende stehen dann aber doch immer die Versöhnung und die Wiederherstellung stabiler Ordnungen, veranschaulicht durch das Auffinden von verloren Geglaubtem und die Wiedervereinigung von Getrenntem.
Die Zuschauer erwartet ein aufregender Theaterabend voller Dramatik und Witz mit Figuren, die die ganze Bandbreite shakespearescher Charaktere abdecken.

(tg) Barbara Hillmann wurde 1963 in Köln geboren und feiert in diesen Tagen ihren 50. Geburtstag. Sie wuchs zusammen mit ihren vier Geschwistern in einer Familie auf, in der künstlerisches Schaffen weitverbreitet war. Der Urgroßvater war Kirchenmaler, der Großvater Keramikingenieur und Maler. Es wurde viel musiziert und gemalt, auch der kleinen Barbara machte das großen Spaß. Nach dem Abschluss der höheren Handelsschule wurde sie Mutter, insgesamt vier Kinder im Alter zwischen 10 und 32 Jahren hat sie heute. Ihren Mann Michael lernte sie 1997 in einem Malkurs der Brühler Malschule kennen. „Die damalige Leiterin Birgit Brandt-Siefert meinte, wir seien die erste Malschulehe“, lacht Barbara Hillmann.

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