Jahrgang 2020
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„Wir haben diese gewisse Lockerheit, um Freude zu verbreiten”.

„Wir wollen zusammen Spaß haben und ein Dreigestirn zum Anfassen sein”, sagt Bauer Uwe stellvertretend für das Trifolium. Das Vorhaben des Brühler Dreigestirns 2020 ist bisher voll aufgegangen. Das zeigt der große Zuspruch der Brühler Närrinnen und Narren.

Dabei war die Findung des Brühler Dreigestirns alles andere als einfach. Erst über Umwege hatten die drei – übrigens alle gebürtige Brühler – zueinander gefunden. Umso größer ist der Spaß nun, den die drei haben. Prinz Lerry I. (Helmut Lernbecher), Bauer Uwe (Uwe Feck) und ihre Lieblichkeit Jungfrau Karla (Karl-Heinz Krieger) haben sich als Dreigestirn als Glücksfall für Brühl erwiesen.

Prinz Lerry ist 62 Jahre alt und ein „Löstige Kierberger”. Er war u.a. Polizist und Makler, seit 2015 unterstützt er seine Frau Yvonne im Tennisclubrestaurant des TC Fredenbruch. Bauer Uwe gehört der Schlossgarde an. Der 54-Jährige ist Industriebuchbindermeister und in Brühl auch als der „freundliche Taxifahrer” bekannt. Die Jungfrau Karla ist 69 Jahre alt. Karl-Heinz Krieger arbeitete viele Jahre als Metzger, danach widmete er sich der Gastronomie und betrieb im Rhein-Erft-Kreis und in Köln mehrere Lokale. Im Gespräch mit dem Bilderbogen beantworteten die drei einige jecke Fragen.

BBB: Liebes Dreigestirn, wer von Euch ist die größte Rampensau?
Bauer und Jungfrau zeigen direkt auf den Prinzen: „Die beiden haben recht”, sagt Prinz Lerry. „So bin ich schon auf die Welt gekommen. Ich bin sehr bewandert in der freien Rede und habe vor acht Millionen TV-Zuschauern bei Carmen Nebel geheiratet. Ich bin nie nervös.”

BBB: Wer hat im Dreigestirn die Hosen an?
„Unsere Frauen”, lacht das Dreigestirn unisono. „Ohne die Frauen wäre ein Dreigestirn nichts. Ohne sie kriegt man es nicht hin.”

BBB: Wer war und ist das größte Feierbiest?
„Das dürfte unsere Jungfrau sein”, meint der Bauer. „Der Prinz hat recht, ich arbeite seit 40 Jahren in der Gastronomie und feiere richtig gerne”, sagt Jungfrau Karla.

BBB: Welches Kleidungsstück Ihres Ornats ist nicht das Bequemste?
„Die Perücke drückt schon sehr auf die Ohren”, klagt die Jungfrau. Den Prinzen machen dagegen die Schuhe zu schaffen: „Sie haben weibliche Züge. Die Füße werden anders belastet. Das ist sehr unangenehm.” Bauer Uwe stöhnt dagegen weder über den schweren Hut, noch über das Kettenhemd. „Die Strapse und die Beinkleider sind nicht besonders bequem.”

BBB: Baumwolle oder Sportfaser? Was tragen Sie darunter?
Der Prinz trägt Sportfaser, der Bauer atmungsaktive Unterwäsche und die Jungfrau eine Netzstrumopfhose mit Strumpfbanden.

BBB: Haben Sie Einschlafprobleme nach der Daueraction?
Erstaunlicherweise hat keiner der Drei damit Schwierigkeiten. „Null Probleme”, sagt Prinz Lerry. „Drei, zwei, weg”, ist das Motto von Bauer Uwe. „Ich fahre schon im Auto auf der Rückfahrt runter”, berichtet Jungfrau Karla. „Danach habe ich keine Probleme mehr.”

BBB: Wer kann am besten Witze erzählen?
Dafür kommt nur einer in Frage: der Prinz. „Ich habe einen großen Fundus an Witzen”, lacht Prinz Lerry. Nur bei einer Sache versteht er keinen Spaß. „Ich mache nie Witze über den FC.”
 
BBB: Wer kann am besten Kölsch?
Da will das Dreigestirn lieber von Bröhlsch als von Kölsch reden. „Wir sprechen alle einen regionalen rheinischen Dialekt”, sagt der Prinz. Das Dreigestirn hat auch ein eigenes Sessionslied: „Als mir dat Leech der Welt jesinn …”
 
BBB: Macken und Marotten: Was schätzen Sie an Ihren Dreigestirnskollegen?
„Ich staune immer wieder darüber, dass unser Bauer unendlich viel essen kann. Trotzdem hat er die beste Figur von uns”, lacht Prinz Lerry. Jungfrau Karla sagt über sich: „Ich beiße mich gerne an Themen fest und diskutiere dann darüber. Ansonsten habe ich einen Hang zu schönen Frauen.”
Bauer Uwe ist aufgefallen, dass der Prinz ein ziemlicher Kettenraucher ist. „Aber die Proklamation, bei der er viereinhalb Stunden nicht rauchen konnte, hat er trotzdem sehr gut gemeistert.”

BBB: Was passiert im Dienstwagen zwischen den Terminen?
Die Tollitäten fahren in einer Kolonne in drei getrennten Wagen zu ihren Auftritten. „Bei mir sitzen neben mir noch zwei weitere ehemaligen Prinzen und ein früherer Bauer im Auto. Wir sprechen über den gerade absolvierten Auftritt und über den nächsten. Ich gucke nochmal in die Moderationskarten. Also bei mir geht es eher sachlich zu”, sagt der Prinz.
Die Jungfrau sitzt ganz entspannt im Auto und freut sich darüber, „die Krone ablegen zu können. Meine Pagin legt immer schöne Karnevalsmusik auf, dann wird rumgeblödelt.” Ruhig und ebenfalls eher sachlich geht es im Fahrzeug des Bauern zu.

BBB: Tipps und Tricks auf dem Festwagen: Wie wetterfest sind Sie beim Närrischen Elias?
„Wir gucken uns ab etwa zehn Tagen vor dem Närrischen Elias die Wetter-App stündlich an. Für den Fall der Fälle haben wir durchsichtige Regencapes. Regen würde uns nichts ausmachen, nur die Federn würden dann leiden”, berichtet Bauer Uwe. Unter dem Ornat müssten sich die drei dann gegebenfalls noch wärmer anziehen.

BBB: Wie zielsicher finden Ihre Adressaten beim närrischen Elias? Haben Sie dafür trainiert?
„Ich treffe aus 20 Metern in jede Tüte”, behauptet Prinz Lerry. „Ich habe das Timing für den Wurf. Da hilft mir, dass ich Tennis spiele.” Auch der Bauer gibt sich als Sportass aus: „Ich treffe auch die Fenster ganz oben. Ich werfe aber nach 14 Jahren Zugerfahrung nur bei Augenkontakt.” Die Jungfrau gibt sich bescheidener: „Ich bin ziemlich zielsicher.”

BBB: Wie gut müssen Sie singen und tanzen können?
„Tanzen ist eher von sekundärer Bedeutung. Singen ist wichtiger”, findet Prinz Lerry. „Wir haben ja unser eigenes selbst getextetes und komponiertes Lied von Brühlern für Brühler über Brühl. Das Lied erfreut sich zunehmender Beliebtheit und wird schon fleißig mitgesungen.”

BBB: Wie textsicher sind Sie im Kölschen Liedgut?
„Im Laufe der Jahre bin ich sehr textsicher geworden”, glaubt der Prinz. „Wir sind alle drei im Karneval groß geworden und haben teilweise in der Gastronomie oder in Clubs gearbeitet. Dann kennt man die gängigen Lieder.”
 
BBB: Welches ist Ihr Lieblingslied im Karneval?
„Mein absolutes Lieblinsgslied ist Echte Fründe und eigentlich kein richtiges Karnevalslied”, gesteht die Jungfrau, die ansonsten „Drink doch ene met” oder „En unserem Veedel” gut gefällt. Der Prinz will sich nicht festlegen: „Das sind zu viele.” Der Bauer favorisiert „Et gitt kei Wood” und „Su lang beim Lommi die Leechter noch brenne”.

BBB: Wie gut können Sie sich mit dem Karnevalsmotto "Minsche laache, Minsche fiere – En Bröhl muss mer dat nit studiere" identifizieren?
„Da muss man differenzieren. Wir haben ja auch unser eigenes Motto: Mensch sein verbindet, roofe mir üch zo: Mer stonn zosamme üwerall un dat net nur em Karneval”, sagt Prinz Lerry. „Unser Motto passt”, pflichtet ihm die Jungfrau bei: "Wir haben diese gewisse Lockerheit, um Spaß und Freude zu verbreiten. Das spüren die Menschen auch.”   

Tobias Gonscherowski


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