Jahrgang 2020
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Liebe Leser,
Brühl hat einen neuen Stadtrat gewählt, die Ergebnisse liegen vor und stellen die Parteien nun vor einige Herausforderungen. Wahlverlierer sind die CDU, die mit 32,5 Prozent zwar stärkste Partei blieb, aber fast 8 Prozent gegenüber der Wahl von 2014 verlor, und die SPD, die auf 29,1 Prozent kam, aber 4,5 Prozent einbüßte. Die Grünen legten über 10 Prozent auf nun 23,7 Prozent zu. Die FDP verbesserte sich um knapp 1 Prozent auf 4,9 Prozent und liegt damit knapp vor der erstmals angetretenen AfD, die 4,7 Prozent bekam. Die Linken erzielten mit 3,3 Prozent nahezu ein identisches Ergbenis, die Piraten verloren ein halbes Prozent, schafften aber immerhin noch 1,6 Prozent und damit den Sprung in den Stadtrat. Die CDU verlor gegenüber 2014 in der Summe drei Direktmandate. Die SPD gewann eins hinzu, die Grünen zwei.

Wie geht es nun im Rat weiter? Drei verschiedene Koalitionen sind möglich, die alle drei eine solide Mehrheit an Stimmen hätten. Variante eins wäre eine Fortsetzung von Schwarz-Grün, Variante zwei wäre eine Koalition von Rot-Grün und auch eine große Koalition aus CDU und SPD wäre denkbar. Derzeit wird gemunkelt, dass alle drei Modelle einige nicht zu unterschätzende Probleme aus dem Weg räumen müssten. Es war zu hören, dass die CDU nicht mit den Grünen weitermachen will und die SPD als Partner vorziehen würde. Die Grünen liebäugeln mit der SPD, was durchaus auf Gegenliebe stößt, wäre da nicht der andauernde und von den Grünen mitangezettelte Rechtsstreit des Rates gegen den Bürgermeister Dieter Freytag, der von den Brühlern eindrucksvoll in der Stichwahl mit 65,4 Prozent im Amt bestätigt wurde.

Freytag fehlten mit 48,2 Prozent schon im ersten Wahlgang nur wenige Stimmen, um eine Stichwahl zu vermeiden. Holger Köllejan kam auf 29,2 Prozent und damit auf das schlechteste Ergebnis aller bisherigen CDU-Bürgermeisterkandidaten. Matthias Welpmann (Grüne) verbuchte 17,5 Prozent für sich, Hans-Hermann Tirre (FDP) 5 Prozent. Dieses Votum für Freytag zeigt, dass der Bürgermeister in den vergangenen sechs Jahren und insbesondere in der Corona-Krise sehr viel richtig gemacht hat. Ob er nun künftig auf eine seine Arbeit sicherlich vereinfachende Rot-Grüne Ratsmehrheit bauen kann? Wir werden es bald wissen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre der September-Ausgabe.

Ihr Team vom Brühler Bilderbogen #
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2015 wurde „Frankenstein“ von internationalen Literaturkritikern und -wissenschaftlern zu einem der bedeutendsten britischen Romane erkoren. Seit 1910 wird das Buch immer wieder in verschiedensten Fassungen verfilmt oder als Bühnenstück inszeniert. Das Theater FunDaMental spielt eine eigene Fassung.

Seit Mitte September ist die Zukunft des Kaufhof-Gebäudes in der Brühler Innenstadt geklärt. Wenn das Warenhaus in den kommenden Wochen seine Pforten schließt, bedeutet das zum Glück keinen längeren Leerstand. Denn inzwischen ist ein Nachfolger gefunden. Das Modehaus „das macht SiNN” übernimmt die Räumlichkeiten und wird voraussichtlich schon im?Dezember eröffnen. Sinn bezieht das Erdgeschoss und die 1. Etage. Was mit dem den Flächen im 2. Stock geschieht, ist noch offen. Nach einer Übergangsphase von zwei bis drei Jahren plant der Besitzer der Immobilie, das Gebäude abzureißen und ein neues mit einer Mischnutzung aus Geschäft und Wohnen zu errichten. Ist damit für Brühl eine gute Lösung gefunden worden? Wir haben uns in der Stadt umgehört.




Ralph Spandau und Stefanie Lenz:

Ja. Wir sehen die Entwicklung positiv. Vor allem ist es eine gute Nachricht für einige der ehemaligen Kaufhof-Beschäftigten. Und es ist gut, dass ein Leerstand vermieden wurde. Die Attraktivität des Brühler Einzelhandels wird gesteigert. Einige Marken, die nach der Kaufhof-Schließung sonst verschwunden wären, wird es dann weiterhin geben. Sinn dürfte keine Konkurrenz für bestehende Geschäfte sein, sondern das Angebot im mittleren und höheren Preissegment ergänzen. Auch die erst einmal vorgesehene Testphase von zwei, drei Jahren ist gut.

Mit der Ausstellung von Heiko Börner mit dem Titel „Skulptur – Koordinaten des Augenblicks” in der Alten Schlosserei des Marienhospitals endet der Ausstellungsreigen 2020 des Brühler Kunstvereins.

Am 18. Oktober um 11 Uhr findet die Vernissage statt, eine Einführung ins Werk gibt Michael Stockhausen, Ausstellungsmacher und Kunsthistoriker der Universität Bonn.

Das Museum für Alltagsgeschichte kennen Sie, aber kennen Sie auch unsere Schlösser und Schlüssel? Nicht? Dann wird es aber Zeit dem Museum einen Besuch abzustatten. Nicht nur, dass sämtliche Türen im Museum noch die alten Schlösser, Türschilder und Klinken haben, so können wir auch noch eine große Sammlung von Schlössern und Schlüssel aus dem Mittelalter bis in die Neuzeit zeigen. In der Ausstellung „Ausgedient!“ wird diese Sammlung nun zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Highlight der Ausstellung ist der Brühler Stadtschlüssel.

Haben Sie noch Schlüssel ohne Nutzwert?

Die Brühler ZOOM Macher sind glücklich über ihren Erfolg. Ihr Kino gehört erneut zu den besten Filmkunsttheatern in ganz NRW. Die Betreiber freuten sich jüngst beim 30. Kinoprogrammpreis NRW über eine Prämie in Höhe von 18.000 Euro für ihr hervorragendes Programm. Coronabedingt erfolgte die Vergabe zwei Monate früher und online. In digitalen Grußbotschaften gratulierten die Schauspieler Jella Haase, Albrecht Schuch, Liva Lisa Fries, Detlev Buck den Preisträgern.

In diesem Jahr wurden so viele Kinos wie noch nie ausgezeichnet:

Noch bis zum 2. November sind Werke der Künstlerin Karin Friedrich in den Schaufenstern der Stadtbücherei Brühl, Carl-Schurz-Straße 24, zu sehen.

Auf dem Gelände der Sporthalle von „Kahramanlar – Die Brühler Helden” wird sich bald etwas tun. Der vielfach ausgezeichnete Verein hat beschlossen, umfangreiche Grünflächen um die Halle herum anzulegen und dasKonzept des „Urban Gardening” umzusetzen. „Wir werden alles bepflanzen und auch Gemüse wie Tomaten und Gurken anbauen”, sagt der Vereinsvorsitzende Fatih Türk. Es wird bald eine Veranstaltung geben, zu der die Bürger eingeladen sind.

Das Konzept des „Jugendkulturhauses Passwort Cultra” wird derzeit neu strukturiert. Die Macher wollen der Jugendarbeit neue Impulse geben und setzen auf eine „neue Dreidimensionalität". Diese umfasst die klassischen Angebote im Cultra in der Schildgesstraße, dem Cultra-On-Tour-Bus und auch den neuen Schwerpunkt „Digitalität”. Wir haben uns mit Sarah Kassan und Achim Sondermann vom Leitungsteam sowie Mariam Ammann und Kira Grohs getroffen, die auf ganz unterschiedliche Weise die neuen Angebote mit Leben füllen werden.

„Wir wollen auch auf der digitalen Ebene einen Kulturraum für Jugendliche gestalten und entfalten und auch kulturelle Bildungsschwerpunkte setzen”, sagt Sarah Kassan. „Die Jugendlichen sollen sich im Onlineraum inspirieren lassen und digitale Kompetenzen erwerben.” Diese werden im Cultra vermittelt.
Seit Mai 2019 gehört auch Achim Sondermann als Künstlerischer Leiter dem Leitungsteam des Cultras an. Der 48-Jährige verfügt dank seines Studiums des Jazz, Klassischer Kompositionen und später auch der Informatik über einen breiten Einblick in die musikalische Welt und ihre Schnittstellen mit der Digitalität. „Man braucht auch in der Informatik viel Kreativität. Es gibt einige Parallelen beim Prozess, ein Stück zu komponieren oder ein Programm zu schreiben”, meint Achim Sondermann. „Diese Schnittstellen gilt es weiter zu erforschen.” Er hat viel Spaß an Jugendbildung und gründete vor seinem Einstieg im Cultra das Kölner Jugendlabel Off Beat Culture.
In nächster Zeit stehen zwei konkrete Projekte im Cultra an. Unter dem Motto „Hurra, die Welt geht unter” geht es um Umweltschutz und mehr Nachhaltigkeit. „Aktuell müssen wir kreativ sein und mehrgleisig planen, weil wir nicht wissen, ob wir unsere Projekte auf die Bühne vor Publikum bringen können oder sie im virtuellen Raum per Streaming zeigen”, sagt Achim Sondermann. Mit dem Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit, für das sich auch Fridays For Future einsetzt, hat sich auch die Sängerin Kira Grohs intensiv auseinander gesetzt. Auch musikalisch. Die 17-Jährige hat bereits über 100 Songs komponiert und gesungen und bringt sich engagiert in das Projekt ein. Geplant ist, dass „Hurra, die Welt geht unter” noch vor Weihnachten aufgeführt wird – in welchem Rahmen dann auch immer.

Mariam Amann moderiert

Der Brühler Verein Keinkauf e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der vor knapp einem Jahr gegründet wurde, um sich vor allem des Themas Müllvermeidung anzunehmen. „Kein Kauf von Müll ist das Ziel.” Das Vorstandstrio besteht aus den Brühlerinnen Katharina Schwarz (1. Vorsitzende), Pia Gesellchen (2. Vorsitzende) und Andrea Hehnke (Finanzvorstand). Sie haben nun alle Vorarbeiten so weit abgeschlossen, dass schon bald der Vereinsbetrieb aufgenommen werden kann. Wir haben sie in ihren Räumlichkeiten in der Kirchstraße 8 besucht.



BBB: Welche Idee steckt hinter dem Verein Keinkauf?
Katharina Schwarz: Wir sind ein gemeinnütziger Verein, in dem sich Menschen mit Interesse an nachhaltiger Lebensführung zu einer Einkaufsgemeinschaft – eine sogenannten Food-Coop – zusammengefunden haben. Selbstverwaltet und -bestimmt kaufen wir verantwortungsvoll produzierte und gehandelte Lebensmittel sowie Alltagsgegenstände ein und geben diese ohne Aufpreis an unsere Mitglieder weiter. Darüber hinaus werden wir Seminare und Workshops anbieten, in denen praktikable Ansätze für ein nachhaltiges Konsum- und Alltagsverhalten vermittelt werden. Dabei sind wir in keinster Weise elitär oder dogmatisch. Wir schätzen es, gemeinsam auf neuen Wegen zu lernen. Vielleicht können wir so einen kleinen Beitrag leisten zu einer gerechteren Welt.

BBB: Welche Produkte wollen Sie anbieten?

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