Liebe Leser,
nach insgesamt fast 30 Jahren Kleinkunstfestival endet in diesem Herbst eine liebgewordene Tradition in Brühl. Die Kulturgarage schließt ihre Pforten. „Liebe Freunde der Kulturgarage, nach 14 erlebnisreichen Jahren haben wir uns schweren Herzens entschieden, das beliebte Kleinkunstfestival in unserem Autohaus nicht fortzuführen. Wir bedanken uns bei allen Unterstützern, Organisatoren und Mitwirkenden der Stadt Brühl und den fantastischen Künstlerinnen und Künstlern für die stimmungsvollen Abende. Auf ein Wiedersehen bei einem der vielen alternativen Veranstaltungen des Kulturamtes der Stadt Brühl. Bis dahin, Hardy Offizier und das gesamte Team des Autohauses Offizier.“
Hardy Offizier hatte im Jahr 2009 die Kulturgarage erstmals ausgerichtet und das 15 Jahre zuvor von Hans-Jörg Blondiau entwickelte Konzept übernommen, Kleinkunstveranstaltungen in Brühl an einem ungewöhnlichen Ort auszurichten. War es beim Steinmetz Blondiau noch die über 100 Jahre alte Werkstatt in der Mühlenstraße, in der 15 Jahre lang das „Werkstattfestival“ in uriger Atmosphäre stattfand, so war es bei Offizier die Garage, in der ansonsten Automobile repariert werden.
Den Künstlern gefiel diese Abwechslung sehr. Im Laufe der Jahrzehnte kamen unzählige Musiker, Bands, Liedermacher, Comedians, Kabarettisten oder Akrobaten, gestandene Profis ebenso wie herausragende Nachwuchstalente. Sie werden auch weiter nach Brühl kommen, dann aber auf den bewährten „ganz normalen“ Bühnen der Stadt auftreten. Den Anfang machen Andrea Volk und Konrad Beikircher, die eigentlich für die Kulturgarage vorgesehen waren.
Im November zeigt sich wieder einmal die enorme musikalische Vielfalt in Brühl in ganz vielen ganz unterschiedlichen Konzerten. Wir berichten über die Kickass Bastards, die Donie Band, Eufonia, 2von3 und weitere Events. Neue Wege geht die Ortsgemeinschaft in Brühl-Ost, die ihren Weihnachtsmarkt erstmals in St. Stephan veranstaltet.
Und schließlich stellen wir Ihnen nach Dr. Marc Prokop für die CDU in der September-Ausgabe nun mit Simone Holderried die Kandidatin der Grünen in unserem Fragebogen vor. Wer für die SPD ins Rennen gehen wird, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.
Viel Spaß bei der Lektüre dieser Ausgabe.
Ihr Team vom Brühler Bilderbogen
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Am 11.11. um 11:11 Uhr fällt überall im Rheinland wieder der Startschuss in eine neue Karnevalssession. In Brühl steht sie diesmal unter dem Motto „Fastelovend im Blod, Konfetti em Hätze, m‘r Bröhler losse et richtig fetze“. Alleine im November gibt es bereits mehr als ein Dutzend Karnevalsveranstaltungen, wie wir dem Kalender des Festausschuss Brühler Karneval entnehmen können. Da sollte für jeden Jecken etwas dabei sein. Aber richtig krachen lassen es die Brühler wohl erst an den tollen Tagen ab Weiberfastnacht, wie wir bei unserer Umfrage in der Brühler Fußgängerzone erfahren haben.
Uli Küpper:
Ich bin so „mitteljeck“. Ich nehme gerne am Karnevalstreiben teil, meine Frau sucht unsere Kostüme aus. Zuletzt gingen wir als bayrisches Paar. Den Närrischen Elias in der Innenstadt schauen wir uns gerne an und auch die eine oder andere Sitzung besuchen wir.
Weiterlesen: Umfrage: Kurz vor dem Sessionsbeginn am 11.11. – Wie jeck sind Sie auf Karneval?
„Wir bieten eine laute Show für Jung und Alt"
Die Brühler Rockband „Kickass Bastards“ feiert in diesem Monat ihr zehnjähriges Bestehen. Das Motto der Band „We are proud and loud“ füllen Udo Dederichs (Gesang), Nils Nissen (Leadgitarre), Michael Neubauer (Rhythmusgitarre), Christian Schulz (Bass) und Uwe Schunk (Schlagzeug) immer wieder mit Leben, am 16. November auch wieder in der Gaststätte „Zum Stadion“ in Brühl. Wir haben uns mir dem Bandgründer Uwe „Schunky“ Schunk unterhalten.
„Eine spontane Idee“ sei es gewesen, am 1. November 2014 die neue Band zu gründen, erzählt Uwe Schunk. Er war vorher Schlagzeuger bei „Häppy Metal“, dort ausgestiegen und nun auf der Suche nach Alternativen und Gleichgesinnten. Die fand er über Annoncen in Fachblättern. Fehlte nur noch ein Name.
Weiterlesen: Im persönlichen Gespräch: Uwe Schunk von den Kickass Bastards
(tg) Es tut sich viel in Brühl-Ost. Am 30. November steht mit dem eigenen Weihnachtsmarkt ein weiterer Höhepunkt an. Zu verdanken ist das vor allem auch der Ortsgemeinschaft Brühl-Ost, die vor neun Jahren von Hans-Hermann Hürth, Bea Reusch und einigen Mitstreitern gegründet wurde und viel bewegt hat. Wir haben uns mit den beiden über den Weihnachtsmarkt, den Bürgerpark, den Heimatpreis und die weiteren Pläne der OG unterhalten.
BBB: Herr Hürth, bereits in wenigen Wochen findet der 4. Weihnachtsmarkt in Brühl-Ost statt. Was erwartet die Besucher am neuen Standort bei St. Stephan?
Hans-Hermann Hürth: In diesem Jahr gehen wir mit unserem Weihnachtsmarkt, den wir bereits zum vierten Mal veranstalten, neue Wege. Er findet nun am 30. November von 14 bis 21 Uhr auf dem Parkplatz von St. Stephan statt und bietet ein tolles Programm. Wir planen mit 24 Ständen in drei Reihen und einem guten Mix an weihnachtlichen Angeboten mit Schmuck, Basteleien, Pullovern und vielem mehr. Es wird selbstverständlich Glühwein geben, eine Feuerzangenboule, Würstchen und Fritten und weitere Speisen und Getränke. Zudem gibt es eine Nikolausbescherung für Kinder und auch ein musikalisches Programm mit dem Senatschor, dem Trompeten-Ensemble der Kunst- und Musikschule sowie ab 18 Uhr dem Auftritt der Rhingpirate mit kölscherWeihnacht. Es wird schön. Die Überschüsse des Bazars des Weihnachtsmarktes werden wie in den Vorjahren für gute Zwecke gespendet.
BBB: Auch die Planungen für den Park in Brühl-Ost schreiten voran. Wie ist der Stand der Dinge, Frau Reusch?
Seit zwei Jahren ist Brühl offiziell eine Fair Trade Stadt. Gerade erst wurde der Status erneut bestätigt. Über 30 Akteure aus den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie, Vereine, Schulen und Kirche machen mit und handeln mit Fair Tade Produkten. Der Brühler Bilderbogen stellt sie in der neuen Serie vor.
Weiterlesen: Fair Trade Stadt Brühl - Diese Läden gehören dazu
Bernhard Münch berichtet aus dem Archiv von Jakob Sonntag (1902-1991)
Vor 710 Jahren
Krönungsreise
Im Jahr 1314 wurden mit dem Wittelsbacher Ludwig und dem Habsburger Friedrich fast zeitgleich zwei deutsche Könige gekrönt. Dass der Kölner Kurfürst Heinrich II von Virneburg dabei „auf das falsche Pferd“ setzte, konnte er am 25. November dieses Jahres freilich noch nicht ahnen. Von seiner bevorzugten Residenz Brühl aus, machte der Regent sich auf den Weg nach Bonn, und krönte dort Heinrich den Schönen von Österreich. Der Kurfürst hatte Brühl seinerzeit besonders in kriegerischer Hinsicht sehr gut ausgebaut, benutzte er seine Streitmächte doch vor allem als Schutz und Waffe gegen das ihm „untreu“ gewordene Köln. Beinahe zeitgleich jedoch krönte in Aachen der Erzbischof von Mainz den bayrischen Herzog Ludwig – bekannt als Ludwig der Bayer, ab 1328 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches – ebenfalls zum deutschen König. Der Thronstreit dauerte mehrere Jahre an und fand in der Schlacht bei Mühldorf 1322 eine Vorentscheidung für die wittelsbachische Seite. Durch den Münchner Vertrag von 1325 wurde für kurze Zeit ein für das mittelalterliche Reich bislang völlig unbekanntes Doppelkönigtum festgelegt und der Thronstreit beigelegt.
Vor 290 Jahren
Kurfürstlicher Alltag
(tg) Simone Holderried wurde im Jahr 1969 in Aulendorf/Oberschwaben geboren und wuchs in Bad Saulgau auf. Nach dem Abitur studierte sie von 1990 bis 1995 in Tübingen Erziehungswissenschaften. Als Diplom-Pädagogin zog sie dann nach Köln und trat eine Stelle beim Bundesverband der Katholischen Landjugendbewegung in Bad Honnef an, wo sie als Referentin für die Themenbereiche Frauenpolitik und Gremienorganisation zuständig war. Das Rheinland gefiel Simone Holderried.
Bereits aktiv vertraut mit der schwäbisch-alemannischen Fastnacht wurde sie auch schnell „karnevalsjeck“. 2003 folgte der Umzug nach Brühl. „Wir waren auf der Suche nach mehr Grün und haben uns bewusst für Brühl entschieden“, sagt die verheiratete 55-Jährige. Auch wenn sie gelegentlich gerne Auto fährt, besitzt sie seit vielen Jahren keins. Sie mag die „kompakte Struktur Brühls, die Lebendigkeit der Stadt und die guten Verkehrsanbindungen“.
Nach sechs Jahren als Dozentin der Fortbildungs-Akademie des Deutschen Caritasverbandes in Freiburg machte sich Simone Holderried 2012 als Supervisorin, Coach und Trainerin selbstständig. Sie berät Führungskräfte des mittleren und höheren Managements. Seit ihrer Jugend ist sie auch politisch aktiv. Sie setzte sich für ökologische Themen und die Gleichberechtigung von Frauen ein. 1996 wurde sie dann Parteimitglied bei Bündnis 90/Die Grünen. 2020 wurde sie erstmals in den Brühler Stadtrat gewählt und direkt Fraktionsvorsitzende.
Folgerichtig wurde Simone Holderried nun vom Parteivorstand als Bürgermeisterkandidatin vorgeschlagen. Sie setzt sich dafür ein, die Lebensqualität in Brühl zu erhalten und zu stärken, die Innenstadt auch mit mehr schattigen Plätzen weiterzuentwickeln, attraktive Geschäfte in Brühl anzusiedeln und Wege zu finden, die Verkehrssituation für alle zu verbessern. „Da sehe ich noch viel Entwicklungspotenzial“, sagt sie.
Außerdem will sie Rahmenbedingungen schaffen, um ehrenamtliches Engagement besser zu unterstützen und die verwaltungsinterne Kommunikation zu verbessern. „Konflikte zu lösen und Interessenunterschiede auszugleichen, gehört zu meinen Stärken“, meint Simone Holderried.
Ich lebe in Brühl seit ....
2003 in Brühl-West. Wir hatten damals das Glück, ein Haus mit großem Garten zu finden.
Liebe Leser,
Social Media ist und bleibt ein spannendes Thema. Im besten Fall bringt es die Menschen zusammen. Alle profitieren von den Erfahrungen und Informationen anderer, es gibt einen respektvollen Austausch und lebendige Diskussionen. Auf Facebook gibt es mehrere Gruppen, die sich mit Brühler Themen befas-sen. Ein Beispiel dafür ist die Gruppe „Achtet auf Brühl“ mit über 3.400 Mitgliedern.
Alleine in den letzten Tagen wurden interessante Brühler Themen diskutiert. Über kommunale Wärmeplanung in Brühl wurde gesprochen, über den Sinn von einem eigenen Autokennzeichen oder einem eigenen Whatsup-Kanal für Brühl, über E-Scooter, mobic-Fahrräder, gesperrte Autobahnen oder Baustellen auf der Linie 18.
Leider kann Social Media aber wie wir wissen auch missbraucht werden mit Desinformationen, Fake News oder Hasstiraden. Gerade in Zeiten von Kriegen in der Ukraine oder in Nahost,
im Präsidentschaftswahlkampf in den USA oder dem alarmierenden Zuspruch rechtsextremer Parteien hierzulande müssen wir extrem aufpassen, wie seriös die vermeintlichen Informationen sind.
Die täglichen Nachrichten sind aktuell alles andere als erfreulich. Umso mehr konzentrieren wir ins im Bilderbogen diesmal auf positve Themen. Positiv ist das 75-jährigen Bestehen der Brühler Gebausie, die mit ihren 2.200 bezahlbaren Wohnungen für viele Menschen in Brühl einen wichtigen Beitrag leistet. Wir haben mit Gebausie-Geschäftsführer Thomas Isele gesprochen. Positiv ist das Engagement von Julian Wortmann (im großen Bild auf dem Cover), der sich für queere Menschen in Brühl einsetzt, mit anderen Mitstreitern den ersten Brühler CSD durchführte und unseren Fragebogen ausfüllte.
Positiv ist auch das 50-jährige Bestehen der Fotografischen Arbeitsgemeinschaft Brühl, die schon bald wieder wie so oft in der Vergangenheit eine schöne Fotoausstellung im Brühler Rathaus zeigen wird. Wir stellen den Fotoclub ausführlich vor. Positiv sind auch das Comeback des Brühler Theater Teams, die neue Ausstellung des Brühler Kunstvereins und die Verleihung der Ehrenplakette an verdiente Brühlerinnen und Brühler.
Über all das und noch viel mehr berichten wir in dieser Ausgabe, bei deren Lektüre wir Ihnen viel Spaß wünschen.
Ihr Team vom Brühler Bilderbogen
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Der Sommer ist vorbei, das kulturelle Leben verlagert sich ab sofort wieder vor allem in die beliebten Veranstaltungsorte in Brühl. Statt unter freiem Himmel können wir Kleinkunst, Konzerte oder Kino indoor erleben.
Oder zieht es die Leute trotz der vielen Angebote lieber nach draußen in die Natur? Die Antworten der Menschen, die wir in Brühl befragt haben, fallen ganz unterschiedlich aus.
Tom Held:
In die Natur. Ich verbringe meine Freizeit an den Wochenenden am liebsten bei Wanderungen im Ahrtal oder in der Eifel. Auch bei schlechtem Wetter. Das hängt aber auch davon ab, mit wem ich unterwegs bin. Mit Kindern laufe ich kürzere Strecken, manchmal aber auch 20 km auf einigen vom Eifelverein angelegten Wanderwegen. Sonst surfe ich gerne beim Brühler Surfclub auf dem Bleibtreusee.
„Wir möchten in der FAB alle voneinander lernen“
„Leidenschaft für Fotografie“ ist seit jeher das Motto der „Fotografischen Arbeitsgemeinschaft Brühl“ (kurz FAB), die im Dezember ihr 50-jähriges Bestehen feiert. Immer auf der Suche nach dem perfekten Bildmotiv und der bestmöglichen fotografischen Umsetzung stellen sich die talentierten Hobbyfotografen immer wieder neuen Herausforderungen.
In Brühl haben sie das kulturelle Leben oft mit spektakulären Veranstaltungen bereichert. Wir haben uns mit der Vorsitzenden Kristina Wilkesmann und den langjährigen Mitgliedern Ulf Fuchs und Norbert Wallrath zum persönlichen Gespräch getroffen.
Weiterlesen: Im persönlichen Gespräch: Kristina Wilkesmann & Team
„Wir sind uns unserer sozialen Verantwortung bewusst“
(tg) Als die „Gebausie – Gesellschaft für Bauen und Wohnen GmbH der Stadt Brühl“ im Jahr 1949 gegründet wurde, bestand ihr Hauptzweck darin, breite Schichten der Bevölkerung mit gutem und preisgünstigem Wohnraum zu versorgen. Die Stadt stattete ihre neue Tochter mit einer großzügigen Aussteuer aus: 190.000 DM in bar und 200.000 DM in Grundstücken. Wie wir heute wissen, war dies der Beginn einer Erfolgsstory.
Weiterlesen: Fünf Fragen an Thomas Isele, Geschäftsführer der Gebausie
Verlagssonderveröffentlichung
Seit drei Jahren ist Brühl offiziell eine Fair Trade Stadt. Gerade erst wurde der Status erneut bestätigt. Über 30 Akteure aus den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie, Vereine, Schulen und Kirche machen mit und handeln mit Fair Trade Produkten. Der Brühler Bilderbogen stellt sie in der neuen Serie vor.
Weiterlesen: Fair Trade Stadt Brühl - Diese Läden gehören dazu (Promotion)
Bernhard Münch berichtet aus dem Archiv von Jakob Sonntag (1902-1991)
Vor 60 Jahren
Schließung der Mädchenschule
Am 1. Oktober 1944 musste die Städtische Oberschule für Mädchen (das heutige St. Ursula Gymnasium) auf Grund der Kriegssituation den Unterricht einstellen und wurde geschlossen. Nachdem die Nationalsozialisten schon zu Ostern 1940 eine Schließung der Schule angeordnet hatten, wurde zum 1. April 1940 die gleichfalls angeordnete Übernahme der Trägerschaft durch die Stadt Brühl umgesetzt. Erst am 22. Oktober 1945 konnte die Schule – nun wieder unter Leitung und Trägerschaft der Ursulinen – mit 291 Schülerinnen als „Lyzeum der Ursulinen – Brühl bei Köln“ neu eröffnet werden.
(tg) Julian Wortmann wurde 1990 in Sulingen in Niedersachsen geboren. Nach dem Abitur 2009 in Nienburg/Weser begann er ein Studium der Sozialwissenschaften in Köln.
Nach Zwischenstationen in Wien und Dortmund landete er 2016 in Brühl. Seit seinem Studienabschluss 2019 arbeitet er in Bonn, wo er im Bereich der Kulturförderung tätig ist. „Kultur ist eine meiner großen Leidenschaften – vor allem Theater und Kino mag ich sehr. Ich bin glücklich, dass ich das auch mit meinem Beruf verbinden kann“, sagt der 34-Jährige.
Schon seit seiner Jugend queer hat Julian Wortmann das Leben in einer Stadt dem auf dem Dorf vorgezogen. Brühl hat er in diesem Zusammenhang als „herzlich und offen“ erlebt. Im Mai diesen Jahres beschloss er auf einem Online-Portal einen Aufruf für einen regelmäßigen Treff queerer Menschen in Brühl zu starten. Schnell meldeten sich Sirin Seitz und Bo Divine bei ihm, mit denen er die Idee gemeinsam in die Tat umsetzte. Beim ersten Treffen im Bistro Hollywood kamen über 20 queere Menschen zusammen. „Es war ein wunderbarer Abend.“ Jeden dritten Donnerstag im Monat treffen sie sich seitdem um 18:30 Uhr.
Beflügelt von der positiven Resonanz beschloss die Gruppe, in Brühl innerhalb von nur drei Monaten Vorlaufzeit den ersten CSD unter dem Motto „Weltkulturerbe der Liebe“ zu veranstalten, der dann Ende August auch tatsächlich stattfand. Über 1.000 Menschen folgten dem Demonstrationszug durch die Stadt, mindestens noch einmal so viele informierten sich vor dem Rathaus an zahlreichen Infoständen.
„Das hat uns sehr berührt und in unserem Tun bestätigt“, freut sich Julian Wortmann. „Uns ist wichtig, Flagge für Zusammenhalt und gegen Hass und Gewalt zu zeigen. Besonders für queere Jugendliche ist es – wie ich aus eigener Erfahrung weiß – oft schwer, sich der Gesellschaft zugehörig zu fühlen. Sie kommen sich auch heute noch oft wie „Außerirdische“ vor. Deshalb ist es so wichtig zu zeigen: Auch wir als queere Menschen gehören dazu. Und dann zu erleben wie herzlich und offen uns Brühl beim ersten CSD empfängt – das war unbeschreiblich schön und wirkt bei mir und vielen anderen immer noch nach“. So soll es auch im nächsten Jahr wieder einen CSD in Brühl geben.
Ich lebe in Brühl seit ....
2016 in Brühl-Mitte.
Start der Lotterie „Helfen und gewinnen“
Von links: Michael Krieg (Lions Club Brühl), Renate Jaus (Präsidentin des Lions Clubs Brühl) und Bürgermeister Dieter Freytag
Auch in diesem Jahr findet wieder die Adventskalender-Lotterie des Brühler Lions-Clubs statt. Mit dem Fantasiebild „Christmas Trees and Snow“ als Motiv, entworfen von Sophie Probanz (Q2) von der Gesamtschule Brühl, sorgt der Kalender 24 Tage lang für vorweihnachtliche Spannung. Jeder Kalender trägt eine Losnummer und nimmt damit an der Lotterie teil. Insgesamt werden Preise im Gesamtwert von über 27.000 Euro verlost, die von zahlreichen Brühler Geschäftsleuten und Unternehmen gespendet wurden. Vom Hauptsponsor, der Volksbank Rhein-Erft-Köln eG, wurden WEPAG-Gutscheine in Höhe von insgesamt 1.500 € gespendet, so auch der Hauptgewinn in Höhe von 1.000 €. Jedes Adventskalender-Türchen, das sich im Advent öffnet, zeigt die gewonnenen Losnummern, die dann auf der Internet-Seite des Lions Clubs Brühl täglich bekannt gegeben.
Liebe Leserinnen und Leser,
sind Sie gut durch den Sommer gekommen? Die letzten sommerlichen Wochen haben einen ja doch noch für das wettermäßig eher miese erste Halbjahr entschädigt. Im September gibt es noch einige tolle Open-Air-Veranstaltungen in Brühl. Bevor sich das kulturelle Geschehen langsam wieder nach innen verlagert, finden noch unter freiem Himmel einige Highlights wie Garagenflohmärkte in Ost (7.9.) und West (14.9.), Trödelmärkte (am 8.9. auf dem Baltasar-Neumann-Platz), das Knollenfest der Zuckerknöllche am 14.9., Heimatgeschichten der Boulefreunde am 18.9. oder das große Wasserfest der Stadtwerke am 28.9. zum Jubiläum „130 Jahre Wasserversorgung in Brühl“ statt, um nur einige zu nennen.
Apropos Wasserfest der Stadtwerke Brühl. Direkt im Anschluss an das Fest folgt an diesem Samstag, den 28.9. das 4. Brühler Kneipenfestival, an dem wieder an 13 Locations im gesamten Stadtgebiet bei freiem Eintritt gefeiert wird. Tausende Besucher waren schon im vergangenen Jahr begeistert. Sänger, Bands, DJs und andere Künstler sorgten mit einem abwechslungsreichen Programm für großartige Unterhaltung und einen unvergesslichen Abend. Die Vorfreude auf das bevorstehende Brühler Kneipenfestival ist entsprechend groß.
Das Brühler Kneipenhopping steht nicht nur für Unterhaltung und Spaß, sondern auch für Zusammenhalt und Gemeinschaft. Jeder Besucher ist herzlich willkommen und dazu eingeladen, glücklich und unbeschwert den Abend bei einem guten Getränk und toller Musik zu feiern.
Details zum Ablauf gibt es auf der Homepage www.kneipenfestival-bruehl.de. Der Einlass startet in den meisten Locations ab 19 Uhr, das Programm beginnt anschließend ab 20 Uhr. Die Besucher können, wie gewohnt, zwischen allen Locations pendeln.
Auch die neue fantastische Ausstellung im Max Ernst Museum Brühl des LVR, die dem Schweizer Künstler Alberto Giacometti gewidmet ist, dürfte wieder tausende Besucher nach Brühl anlocken. Unbedingt anschauen.
Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß bei der Lektüre unserer September-Ausgabe.
Ihr Team vom Brühler Bilderbogen
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